Chöre begeistern beim Chor-Festival des Bezirks Heidenheim

Nach vierjähriger Pandemie-Pause hat am 7. Oktober wieder das Festival der jungen Chöre im Chorbezirk Heidenheim des Eugen-Jaekle-Chorverbands in Hermaringen stattgefunden. Mehr als 200 Sängerinnen und Sänger überzeugten in acht Chorformationen mit ihrem bunten und abwechslungsreichen Programm auf hohem Niveau.

Grund zur Freude hatten am vergangenen Samstag mehr als 200 Sängerinnen und Sänger aus dem Chorbezirk Heidenheim, denn nach mehrjähriger Pause fand endlich wieder das Festival der jungen Chöre des Eugen-Jaekle-Chorverbands (EJC) statt. Nicht nur die stark besetzte Chorsängerschaft, sondern auch knapp 200 weitere Gäste und Fans des Chorgesangs waren der Einladung in die Güssenhalle gefolgt, in der der Gesangverein Hermaringen als ausrichtender Verein die Gäste bewirtete. EJC-Vorstand Rainer Grundler freute sich über die vollen Ränge bei den Chören und die gut gefüllte Güssenhalle in seinen Begrüßungsworten: „Ein toller Anblick, gerade nach mehrjähriger Pandemie-Pause.“

Das Chor-Festival dient den Chorformationen nicht nur dazu, sich selbst im Bezirk zu präsentieren. Es wirkt gleichzeitig auch als Inspirationsquelle für die Chöre und für das Publikum als Möglichkeit, sich vom Stand der aktuellen Chorarbeit zu überzeugen. In diesem Jahr machten acht Chorformationen von dem Angebot Gebrauch: Neben „Voices and Fun“ vom Gesangverein Hermaringen (Leitung: Sabine Seidl) nahmen am Chor-Festival der „SonnaGrabrChor“ vom Sängerkranz Fleinheim (Leitung: Alfred Schauz), der „Halbachte Chor“ der Eintracht Sontheim i. St. (Leitung: Kerstin Faisst), „Sing & Swing“ von der Sängerlust Hohenmemmingen im Sängerverbund mit dem „Chor 2000“ vom Sängerbund Schnaitheim (Leitung: Angelika Sailer-Stang), „CHORalle“ vom Liederkranz Nattheim (Leitung: Harald Geisler), „People in Motion“ vom Liederkranz Heldenfingen (Leitung: Ola Pukoviec-Arnold), „Happy Voices“ vom Liederkranz Mergelstetten (Leitung: Benjamin Samul) und die Chorgemeinschaft Dettingen-Heuchlingen (Leitung: Markus Romes) teil.

Von modernem Pop bis zu kraftvollen Gospelklängen

Für das diesjährige Festival hatte sich der ausrichtende Chor „Voices and Fun“ einen gemeinsamen musikalischen Start für alle Gäste überlegt: Mit dem Rhythm-&-Blues-Song „Stand by me“ von Ben E. King stimmte Chorleiterin Sabine Seidl die Chöre und Gäste ein für einen abwechslungsreichen Abend. Denn so unterschiedlich die Chöre sind, so vielfältig präsentierten sie sich an diesem Abend auch in ihren Vorträgen. Sie schafften es so, einen jeweils ganz individuellen Eindruck zu hinterlassen – und zu zeigen, dass Chorgesang alles andere als eingestaubt und antiquiert ist.

Moderne Pop-Songs wie „Photograph“ von Ed Sheeran oder „Viva la Vida“ von Coldplay luden zum Mitsingen und -wippen ein, mit Rock-Balladen wie „Wanted Dead or Alive“ von Bon Jovi entführten die Chöre das Publikum in den wilden Westen und schafften mit kraftvollen Gospel- und Kirchenklängen wie „Santo“ vom norwegischen Komponisten Tore W. Aas oder Karl Jenkins „Adiemus“ pure Gänsehautmomente. Und natürlich durften auch Chor-Klassiker wie „Weit, weit weg“ von Hubert von Goisern oder „Have a Nice Day“ von Lorenz Maierhofer bei diesem Chor-Festival nicht fehlen. Den Geschmack des Publikums trafen die Chöre allemal; ihre sängerische Leistung wurde nach jedem der acht Auftritte mit großem Applaus belohnt.

Die neue Chorbezirksvorsitzende Johanna Thumm zog am Ende des Abends ein durchweg positives Ergebnis: „Alle Formationen haben auf ihre ganz eigene Weise gezeigt, was im Chorgesang alles steckt und wie vielfältig und bereichernd das gemeinsame Singen sein kann. Einen herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen dieses bunten und sängerisch vielfältigen Abends beigetragen haben!“

 

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Der „Halbachte Chor“, unter der Leitung von Kerstin Faisst, nahm das Publikum mit „The Lion King“ mit in die Welt von Disneys „Der König der Löwen“.

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Volle Ränge beim diesjährigen Festival der jungen Chöre in der Hermaringer Güssenhalle.

Bericht: Lena Wendnagel

 


 

Chorbezirk Aalen verabschiedet etablierte Funktionäre

Mit der Verabschiedung des Bezirksvorsitzenden Frank Hosch und der Bezirkschorleiterin Roswitha Maul von den Chorfreunden Hüttlingen geht eine vertraute Ära zu Ende.

Im Waldgasthof Erzgrube, auch Vereinslokal des Männergesangvereins Röthardt  führte der Eugen- Jaekle- Chorverband (EJC) seinen gutbesuchten alljährlichen Bezirkstag durch. Begrüßt wurden Vertreter von 16 der insgesamt 22 Vereine des Bezirks Aalen durch musikalisch Chorverträge des gastgebenden Männergesangverein Röthardt und seinem Vorsitzenden Eugen Gentner.

In ihren eingangs erhobenen Grußworten gingen der stellvertretende Ortsvorsteher Frank Fetzer und der scheidende Bezirksvorsitzende Frank Hosch in ihren Grußworten auf die Mitgliedschaft der Vereine im EJC und der damit verbundenen Wichtigkeit  der Bezirksvertreter in den Bezirken ein.

Langjähriges Engagement im Ehrenamt 

In seinem letzten Bericht bedankte sich Frank Hosch bei „seinen“ Vereinen für die breite Unterstützung in den vergangenen zwanzig Jahren und den entstandenen Kontakten, durch die er seine ehrenamtliche Arbeit immer als bereichernd empfunden hatte. „Er bedaure es sehr, dass sich bislang kein Anwärter für das Amt des Bezirksvorsitzenden finden ließ,“ so Hosch in seinen Schlussworten und dem damit verbundenen Appell an die gesamte Versammlung.

Neben dem Bezirksvorsitzenden verabschiedet sich auch die langjährige Bezirkschorleiterin Roswitha Maul von „ihren“ Vereinen und deren Unterstützung bei den verschiedensten Veranstaltungen, die es zutiefst bedauert, dass corona-bedingt keine musikalischen Veranstaltungen auf Bezirksebene durchgeführt werden konnten. 

Mit einem Präsent bedankte sich der EJC- Vorsitzende Günter Hopfensitz bei den beiden Vorsitzenden für ihr leitendes und andauerndes Engagement in ihrem Bezirk.

Bezirk Aalen steht ohne Bezirksvorsitz da

EJC- Vorsitzender Rainer Grundler unterstreicht die Aufteilung der Bezirke als wichtigen und notwendigen Bestandteil der Vereinsarbeit im EJC und erläutert anhand einer eigens entworfenen Ausschreibung die abwechslungsreichen Aufgaben des Bezirksvorsitzenden, der sich im Übrigen nicht nur auf männliche Anwärter beschränkt und gerne auch zu zweit oder als Team durchgeführt werden kann. Nachdem sich an der Versammlung niemand zur Wahl stellen ließ, macht sich der EJC erneut auf die Suche eines neuen Anwärters, der an einem  außerordentlich stattfindendem  Bezirkstag 2024 gewählt wird. Sollte auch dieser Versuch fehlschlagen, wird der Bezirk Aalen bedauerlicherweise mit all seinen Konsequenzen einem anderen Bezirk zugeordnet.

Chorjugend feiert im Weststadtzentrum

Herausragendes musikalisches Ereignis war im vergangenen Jahr das Chorjugendfest auf der Kapfenburg mit Kinder- und Jugendchören des EJC, Carusos-Kindergärten und Chöre aus der Kooperation Schule-Verein. 2023 ist wieder ein Event für die EJC-Jugend am 08. Juli in Aalen-Hofherrnweiler geplant. Das Motto: „Klappe auf – Song ab.  Es werden Liedbeiträge aus  Film und Fernsehen präsentiert.

Finanzen

EJC-Finanzvorsitzender Tobias Brenner konnte von einer zufriedenstellenden und soliden Kassenlage 2022 des Hauptverbandes und der Chorjugend berichten. Er verwies noch einmal auf die finanzielle Unterstützung des Landes in den 2 Jahren Pandemie, welche sicherlich dazu geeignet war, die oft angespannte Kassenlage der Vereine etwas abzupuffern. 

Abschließend bittet Verbandsvorsitzender Rainer Grundler die Versammlung nochmals eindrücklich, bei der Personalie „Bezirksvorsitz“ den EJC-Beirat tatkräftig zu unterstützen. 

Die harmonische Versammlung fand musikalisch durch den MGV Röthardt ihren Abschluss.

 

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Von links: Finanzvorsitzender Tobias Brenner, Verbandsvorsitzender Günter Hopfensitz, der scheidende Bezirksvorsitzende Frank Hosch und Bezirkschorleiterin Roswitha Maul sowie Verbandsvorsitzender Rainer Grundler

Ergänzung:

Die Carusos! Kinder sollen von klein auf vom Singen in Kindertagesstätten wie Kindergärten profitieren. Der Deutsche Chorverband hat eine bundesweite Initiative ins Leben gerufen. Einrichtungen, die festgelegte Qualitätsmerkmale kindgerechten Singens erfüllen erhalten das Carusos-Zertifikat.

 

Fachberater des Eugen-Jaekle-Chorverbandes ist Kaspar Grimminger, der bereits zahlreiche Zertifikate im Chorverband überreichen durfte. 

Bericht: Lena Wendnagel

Chorjugendverbandstag 2023

Die Chorjugend des EJC griff auf bewährte Erfahrungen aus der Pandemie zurück und führte ihren Chorjugendverbandstag 2023 wieder online durch. Neben der weiterhin angespannten Situation der Kinder- und Jugendchöre war die Herausforderung, geeignete Chorleiter zu finden, Bestandteil der Diskussionen. Auch in diesem Jahr plant der EJC einen Kinder- und Jugendchortag – dieses Mal im Weststadtzentrum Aalen-Hofherrnweiler.

Am 12. März fand der diesjährige Chorjugendverbandstag des Eugen-Jaekle-Chorverbands (EJC) statt. Auf Basis der gemachten Erfahrungen während der Pandemie wurde die Veranstaltung auch 2023 wieder online über die Plattform ZOOM durchgeführt. Grund hierfür war unter anderem die sehr überschaubare Teilnahme der Mitgliedsvereine am Chorjugendverbandstag im vergangenen Jahr vor Ort in Unterschneidheim. „Die höhere Teilnehmerzahl bei den Online-Veranstaltungen spricht einfach für sich“, so Michaela Ruf, Vorsitzende der Chorjugend im EJC, in ihrer Begrüßung. Immerhin könne der Chorjugendverbandstag so einfach, ressourcenschonend und mit Blick auf die Freizeitgestaltung möglichst familienfreundlich gestaltet werden.

Zum Einstieg übergab Ruf das Wort an die Teilnehmenden für eine kurze Vorstellungsrunde. Von allen vier Chorbezirken Heidenheim, Aalen, Bopfingen und Ellwangen hatten sich Vertretende von acht der insgesamt 20 Mitgliedschöre eingeschaltet und nutzten die Gelegenheit, sich selbst und ihre Chöre vorzustellen. Die Lage der Chöre zeigte sich dabei durchwachsen: Einige Chöre freuten sich über positive Entwicklungen wie anstehende Konzerte; andere berichteten über die anhaltenden Konsequenzen aus der Pandemie. Viele Kinder- und Jugendchöre mussten während der Zwangspause Federn lassen. Es sei herausfordernd, den Mitgliederschwund wieder aufzuholen und die Kinder und Jugendlichen zurück in die Chöre zu holen. „Umso schöner, dass unsere Online-Veranstaltung offensichtlich der richtige Schritt war, um unsere Vereine zusammenzubringen und über Möglichkeiten zu sprechen, wie wir die Chorjugend stärken können“, so Rainer Grundler, Vorsitzender des EJC, in seinem Grußwort.

Langjährige Funktionäre der Chorjugend verabschiedet

Mit etwas Wehmut, aber vor allem viel Dankbarkeit durfte Chorjugendvorsitzende Ruf zwei langjährige Verbandsfunktionäre aus ihren Ämtern verabschieden. Sieben Jahre lang hatte Tanja Köppel das Amt der Kassenprüferin in der Chorjugend des EJC begleitet. Für ihr großes Engagement und ihren langen Atem bedankte sich Ruf bei ihr. Auch Sonja Falkenstein wurde aus ihrem Amt als Beiratsmitglied verabschiedet. Sie war nach langjährigem Engagement als Chorbegleiterin in ihrem Heimatverein der Sänger-Eintracht Sontheim 2017 in den Beirat der Chorjugend gewählt worden. Die Vorsitzende zeigte sich dankbar für Falkensteins stets engagiertes Mitgestalten und Mitdenken.

Kinder- und Jugendchöre kämpfen weiterhin

In ihrem Bericht lies Chorjugendvorsitzende Ruf das vergangene Jahr Revue passieren. Herausragend sei vor allem der Kinder- und Jugendchortag auf Schloss Kapfenburg gewesen. Unter dem Motto „Ein Lied woll´n wir singen – von der Kapfenburg in die Welt“ waren im Juli 2022 auf Schloss Kapfenburg sechs Kinderchöre aus dem EJC sowie elf zertifizierte Carusos-Kindergärten und -Kindertagesstätten zusammengekommen, um gemeinsam auf großer Bühne zu singen. Mit Blick auf die notwendigen finanziellen Ressourcen und den Aufwand, die in das Event gesteckt wurden, werde es allerdings schwer wiederholbar sein – zumindest in naher Zukunft.

Insgesamt zeigte sich Ruf auch in diesem Jahr alarmiert über die Situation der Kinder- und Jugendchöre im Verband. Vor allem die Jugendchöre sehen sich weiterhin mit enormen Problemen konfrontiert. „Es ist eine große Wandlung zu spüren. Jugendliche brauchen offensichtlich ein ganz anderes Abholen und Mitnehmen als Kinderchöre“, schätzte Ruf die angespannte Situation der Jugendchöre im EJC ein. Hier seien umso mehr Kreativität und Pragmatismus gefragt, um ansprechende Angebote für Jugendliche zu schaffen. Ähnliches gelte auch für die Kinderchöre – wenn auch die Lage hier nicht ganz so angespannt sei.

Fehlende Chorleiter erschwere Aktivitäten von Kinder- und Jugendchören

In der Aussprache zu den Berichten wurde die Schwierigkeit diskutiert, geeignete Chorleiter für Kinder- und Jugendchöre zu finden. Oft würden Vereine über Monate und sogar Jahre eine geeignete musikalische Leitung für ihre Chöre suchen, häufig ohne Erfolg. Michaela Ruf machte dabei auf die Weiterbildungsmöglichkeiten des Verbandes aufmerksam. „Man muss nicht Musik studiert haben, um Chorleiter zu sein“, so Ruf. Mit den Fortbildungen könne man auch musikbegeisterte Vereinsmitglieder zu Chorleitern machen.

Auch angehende oder langjährige Musiklehrer an Schulen oder Erzieherinnen und Erzieher von Kindereinrichtungen anzusprechen, wurde als eine Möglichkeit aufgebracht, um geeignete Chorleiter für die Kinder- und Jugendchöre zu finden. Man müsse alle Wege ausprobieren und mehrgleisig fahren. „Es gibt hier keine Blaupause“, so Ruf. „Es lohnt sich auf jeden Fall, verschiedene Wege auszuprobieren.“

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Klappt auch digital: Der Chorjugendverbandstag fand 2023 wieder online statt.

Vorstand einstimmig entlastet und neue Kassenprüferin gewählt

Die tadellose Kassenführung machte es den Kassenprüfern um Tanja Köppel leicht, die Entlastung der Kassenführer Tobias Brenner und Sabrina Rader vorzuschlagen. Ihre Arbeit sowie die der gesamten Vorstandschaf der EJC-Chorjugend wurde im Anschluss gewürdigt: Sie durften sich über eine stimmige Entlastung durch die Stimmberechtigten freuen.

Mehrere Ämter standen bei den anschließenden Wahlen zur Besetzung aus. Zum einen warb die Vorstandschaft für das Amt des stellvertretenden Chorjugendvorsitz. Ebenso standen die Ämter der Beisitzer sowie der Kassenprüfung zur Wahl. Für das Amt der Kassenprüfung stellte sich Elisabeth Weber-Benz zur Wahl, in das sie einstimmig von den stimmberechtigten Vereinsvertretern gewählt wurde. Mit großem Bedauern seitens der Vorstandschaft konnte für das Amt des stellvertretenden Chorjugendvorsitz erneut kein Anwärter gefunden werden; gleiches galt für die Ämter des Beisitz.

Vorfreude auf den Kinder- und Jugendchortag im Juli 2023

Positiv gestimmt blickte Ruf auf ein großes Event, welches im Sommer stattfinden wird. Denn auch 2023 plant die Chorjugend wieder einen Kinder- und Chorjugendtag für alle Kinder- und Jugendchöre im Verband. Unter dem Motto „Klappe auf – Song ab!“ werden die teilnehmenden Chorformationen am 8. Juli um 16 Uhr im Weststadtzentrum Aalen-Hofherrnweiler Liedbeiträge aus Film- und Fernsehen präsentieren. Die Veranstaltung wird im Konzertmodus stattfinden und mit professioneller Tontechnik begleitet. Dennoch soll es ein kostenloses Event für die Chöre sein: „Für eine rege Teilnahme wollen wir das Angebot so möglichst niederschwellig gestalten“, erklärte Vorsitzende Ruf. Interessierte Chöre können sich noch bis zum 31. März für die Veranstaltung anmelden. „Wir freuen uns auf viele Anmeldungen und einen tollen, bunten Tag“, so Ruf.

Bericht: Lena Wendnagel

Chorbezirk Heidenheim wählt neue Vorsitzende

Mit Johanna Thumm von der Sänger-Eintracht Sontheim wählten die Mitgliedschöre des Chorbezirks Heidenheim am vergangenen Freitag eine neue Bezirksvorsitzende im Eugen-Jaekle-Chorverband. Die 23-Jährige ist die jüngste Vorsitzende in der Geschichte des Chorbezirks.

Am vergangenen Freitag, dem 10. März 2023 führte der Chorbezirk Heidenheim des Eugen-Jaekle-Chorverbands (EJC) seinen alljährlichen Chorbezirkstag durch. Vertretende von 18 der insgesamt 38 Mitgliedschören hatten den Weg in die Hungerbrunnenhalle in Heuchlingen gefunden. Gastgeber des Abends war die Chorgemeinschaft Dettingen-Heuchlingen, deren Chor unter stellvertretender Leitung von Heike Laib die Veranstaltung musikalisch begleitete.

Chöre und Publikum fiebern Auftritten entgegen

Bezirksvorsitzende Renate Kraus und Ortsvorsteherin Marianne Renner betonten in ihren einleitenden Grußworten, wie groß die Sehnsucht und Motivation für das gemeinsame Singen und vor allem gemeinsame Auftritte bei den Chören seien. Seit März 2022 finde der Chorbetrieb überwiegend unter „normalen“ Umständen statt; für 2023 planen viele Chöre bereits erste Auftritte nach der Zwangspause. Und auch das Publikum zeige sich regelrecht erleichtert, dass Konzerte als wichtige Kulturveranstaltungen wieder anlaufen. „Die Chorgemeinschaft wird wieder glänzen“, so Renner abschließend in ihren Grußworten.

Wertschätzende und kreative Vereinsarbeit wichtiger denn je

Mit Blick auf die Teilnehmerzahl am Bezirkstag zeigte sich EJC-Vorsitzender Rainer Grundler heuer zufrieden. „Immerhin fünf Chöre mehr als beim letzten Bezirkstag in Fleinheim“, erklärte er. Sorgen mache dem Vorstandsteam jedoch, dass immer mehr Vereine mit dem Anliegen auf sie zukommen, ihre Vereine auflösen zu wollen. Es sei nicht von der Hand zu weisen, dass vor allem die Pandemie diesen Trend verstärkt habe. Die Zwangspause hätte die Lust am Vereinsleben noch mehr sinken lassen. „Wer sich jetzt nicht kümmert, darf sich nicht wundern, wenn sich aktive Sängerinnen und Sänger nicht mehr wertgeschätzt fühlen und ihre Freizeit anderweitig verbringen wollen“, so Grundler. Es seien jetzt mehr denn je kreative Lösungen gefragt, um den Chorgesang zu erhalten. Eine Möglichkeit seien Kooperationschöre oder Neugründungen von Chorgemeinschaften über Ortschaften hinweg; Beispiele gäbe es im Bezirk einige, unter anderem in Nattheim. Genauso wichtig sei es, modern in der Öffentlichkeit aufzutreten, egal ob es um die Chorkleidung, Website oder eine moderne Chorliteratur gehe.

23-Jährige Johanna Thumm zur neuen Bezirksvorsitzenden gewählt

Auch im Vorsitz der vier EJC-Bezirke Heidenheim, Aalen, Bopfingen und Ellwangen gibt es aktuell viel Dynamik und personelle Wechsel. Über die neue Anwärterin für den Vorsitz des Bezirks Heidenheim freute sich die EJC-Vorstandschaft besonders: Mit Johanna Thumm habe man eine „junge, engagierte Sängerin gefunden, die anpackt und die Zukunft des Chorgesangs aktiv mitgestalten will“, so Grundler. Die 23-Jährige ist seit 2022 Vorsitzende der Sänger-Eintracht Sontheim; zuvor hatte sie dort zwei Jahre lang das Amt der Schriftführerin inne. Sie machte bereits früh in ihrem Amt als Vorsitzende auf sich aufmerksam, als sie mit Unterstützung ihres Vorstandsteams einen Zukunftsworkshop für den Verein durchführte.
Wenig überraschend wurde Thumm bei der anschließenden Wahl einstimmig in das Amt der Vorsitzenden des EJC-Bezirks Heidenheim gewählt. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und die vielen neuen Erfahrungen, auch wenn es sicherlich herausfordernd wird“, so Thumm. Im Bezirk Heidenheim sind 38 Chöre organisiert; er ist damit der größte Bezirk im EJC. „Wir wünschen Johanna viel Freude, Erfolg und gutes Gelingen für ihr neues Amt“, so Grundlers Vorsitzender-Kollege Günter Hopfensitz. Einen großen Dank sprach er Renate Kraus aus, die dem Heidenheimer Bezirk sechs Jahre lang erfolgreich vorstand, seit 2019 in alleiniger Verantwortung. „Sie hat einen super Job gemacht und mit viel Engagement den Bezirk geleitet und es sich dabei stets zum Anspruch gemacht, für alle da zu sein“, berichtete Hopfensitz.
Ähnlich wie im Bezirk Bopfingen vollzieht sich damit jetzt auch im Heidenheimer Chorbezirk ein Generationenwechsel. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Johanna und darauf, gemeinsam mit ihr den Chorgesang im Bezirk noch zukunftsfähiger zu gestalten“, erklärte Grundler abschließend.

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Generationenwechsel im Vorsitz des Heidenheimer Chorbezirks: Renate Kraus (links) übergab das Zepter an Johanna Thumm.

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Von links: Tobias Brenner (EJC-Finanzvorsitzender), Günter Hopfensitz (EJC-Vorsitzender), Renate Kraus (ehemalige Vorsitzende des Chorbezirks Heidenheim), Johanna Thumm (neue Bezirksvorsitzende), Rainer Grundler (EJC-Vorsitzender) und Michaela Ruf (EJC-Vorsitzende der Chorjugend) beim Heidenheimer Chorbezirkstag.

Bericht: Lena Wendnagel

Hans Zyhajlo gibt Zepter an jüngere Generation weiter

Bezirksversammlung Thomas Weik und Dana Erck stehen Bopfinger Eugen-Jaekle-Chorverband vor. 

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Ehrung beim Generationenwechsel (v.l.): Verbandsvorsitzender Rainer Grundler, Chorjugendvorsitzende Michaela Ruf, Florian Uhl, Hans Zyhajlo, Verbandsvorsitzender Günter Hopfensitz, Geschäftsstellenleiterin Petra Kempf, Finanzvorsitzender Tobias Brenner. Foto: mj

„Musik ist meine Heimat,“ mit diesen Worten verabschiedete sich Hans Zyhajlo nach 23 Jahren aus dem Bezirksvorstand des Eugen-Jaekle-Chorverbandes. Seit 2008 war er der Vorsitzende des Bezirks Bopfingen, nun gab er das Zepter an die nächste Generation weiter.

Im Foyer der Unterschneidheimer Turnhalle trafen sich die Sänger und Sängerinnen aus dem EJC-Bezirk zu ihrer Bezirksversammlung. Zur Begrüßung und zum Abschluss sorgte der Gastgeber, der Liederkranz Unterschneidheim um Dirigenten Hubert Haf mit ihren Liedern für die passende Atmosphäre.   Aus den Redevorträgen war deutlich herauszuhören, wie sehr die Corona-Pandemie gerade den Chören geschadet hatte. Dabei sind es gerade die Chorgemeinschaften, die in vielen Orten als erste Vereine eingetragen wurden. So auch in Unterschneidheim, wie Ortsvorsteher Stefan Hönle in seinem Grußwort berichtete.

In seinem letzten Bericht als Vorsitzender sagte Hans Zyhajlo: „Singen heißt verstehen“. Er informierte über die Aktivitäten und appellierte an die Mitglieder: „Lasst den Chorgesang nicht untergehen“. Gerade durch den Gesang werden soziale Kontakte gepflegt. „Sänger dienen der Gemeinschaft,“ war sein Kredo. Er wünschte sich, dass diese Begeisterung an die junge Generation weitergegeben wird. Mit lang anhaltendem Applaus und Standing Ovation wurde Zyhajlo daraufhin geehrt. Verbandsvorsitzender Rainer Grundler berichtete in seiner Rede von den zahlreichen Anfragen, die er bezüglich Wahlen in den Vereinen erhalten hatte. „Ein Verein braucht eine Mitgliederkultur,“ sagte Grundler im Rückblick auf die Corona-Zeit. Dazu gehörte es für ihn, sich um die Mitglieder auch in einer solchen Zeit zu kümmern. Er gab Tipps für die Neumitgliederwerbung und für rechtliche Fragen, die er immer wieder erhält.

Dem scheidenden Vorsitzenden des Bezirks Bopfingen Hans Zyhajlo bescheinigte er: „Hans war ein Kümmerer“.

Zusammen mit Hans Zyhajlo stellte auch der zweite Bezirksvorsitzende Florian Uhl nach 15 Jahren sein Amt zur Verfügung. Sie haben den Bezirk vom Karteikasten ins digitale Zeitalter geführt. Die beiden haben in ihrer Amtszeit die moderne Musik und die Tradition des Chorgesangs gepflegt.

Bei den Wahlen wurden dann Thomas Weik vom Liederkranz Unterschneidheim und Dana Erck vom Liederkranz Bopfingen als neue Bezirksvorsitzende einstimmig gewählt. Damit hat sich ein Generationenwechsel beim Eugen-Jaekle-Chorverband vollzogen. Beide Vorsitzenden gelten als Macher, was in diesen Zeiten für einen Chorverband eine wichtige Eigenschaft ist.

 ©Schwäbische Post | 08.03.2023 | mj