Ehrungsveranstaltung Bezirk Aalen im Eugen-Jaekle-Chorverband
Die Jubilare des Abends
Der Ehrungsabend des Bezirks Aalen im Eugen-Jaekle-Chorverband fand am 13.11.2022 im Forum in Hüttlingen statt.
Die Chorfreunde Hüttlingen waren Gastgeber und umrahmten die Ehrungen der Jubilare im Bezirk Aalen mit seinem gemischten, sowie Jugend- und Kinderchor unter der Leitung von Roswitha Maul musikalisch.
Bürgermeister Ensle, begrüßte die Gäste am „geographischen Mittelpunkt“ des Ostalbkreises, als Vertreter der Gemeinde Hüttlingen und würdigte die Verdienste der Jubilare.
Frank Hosch, als Bezirksvorsitzender, war seine Freude anzusehen, dass nach zwei Jahren, bedingt durch die Pandemie, wieder ein Ehrungsabend durchgeführt werden konnte.
Die Situation für die rund 55000 Chöre mit 2,1 Millionen Mitgliedern in Deutschland sei nicht einfach gewesen. Umso mehr müsse man nun in die Zukunft sehen und die Wunden heilen.
"Das Singen bewirkt Freude und bewirkt ganz nebenbei kostenlos ein langes Leben – ganz ohne Rezept" - betonte Rainer Grundler, der Vorsitzende des Chorverbandes.
Die Jubilare wurden für 10,30,40,50,60,65 und sogar 70 Jahre aktive Singetätigkeit durch die drei Dachverbände Eugen Jaekle Chorverband, Schwäbischer Chorverband und den Deutschen Chorverband geehrt. Die Ehrungen wurden überreicht durch die Verbandvorsitzenden Günter Hopfensitz und Rainer Grundler, sowie Michaela Ruf- Vorsitzende der Chorjugend im Verband und Frank Hosch als Bezirksvorsitzender in Aalen.
Birgitte Koch vom Liederkranz Fachsenfeld wurde zudem für 20 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit im Ehrenamt ausgezeichnet.
Hosch bedankte sich bei allen Anwesenden für die festliche Feier und bei den Organisatoren der Chorfreunde für die Unterstützung, stellvertretend nannte er hier den Vorsitzenden Thomas Rettenmaier.
Abschließend sang man noch einige gemeinsame Lieder.
Nachfolgende Personen wurden geehrt:
©Hüttlingen, November 2022 | Frank Hosch Bezirksvorsitzender Aalen im EJCV
Ehrungsveranstaltung des Bezirk Heidenheim im Eugen-Jaekle-Chorverband
Gesamtbild aller Jubilare
Ehrungen
Seit 25 Jahre ist Elke Segieth als Chorleiter in verschiedenen Gesangvereinen tätig.
Von 1997 bis 2015 leitete sie den Liederkranz Gussenstadt und von 2012 bis heute auch den Gesangverein Großkuchen. Den 2012 gegründeten Männerprojektchor mit Mitgliedern vom Pfisterer Chor, Sängern aus Gussenstadt, Heuchstetten,Gerstetten und weiteren Vereinen leietete sie bis 2014. Für dieses jahrelange Engagement erhielt sie von Verbandschorleiterin Kristin Geisler die silberne Ehrennadel und Urkunde des Deutschen Chorverbandes.
Die silberne Ehrennadel des Eugen-Jaekle-Chorverbands für 30 Jahre singen erhielten Petra Krüger Bergenweiler, Hildegard Mokry-Schmid und Hans Schmid Fleinheim, Rosemarie Sauter Giengen, Melanie Engel-Wörrle, Luzia Mack, Annemarie Scherieble und Maria Schmidt, Großkuchen, Friedrich Moser, Elisabeth Schuster und Gerda Wirth, Hermaringen, Rosemarie Beyerle, Mina Brandstetter, Pia Famady, Manfred Fojtik, Hermine Kawälde, Adelheit Neuber, Anneliese Schwenk, Magdalena Vetter und Gertrud Weber Kleinkuchen, Christine Bayer, Brigitte Fischer, Maria Mack, Maja Schröm und Liane Zorn Mergelstetten, Anke Weber Nattheim, Christian Allgayer und Reinhard Schindler
Seit 40 Jahren singen Hans Probst Bergenweiler, Hans-Jörg Joos und Alfred Schauz Fleinheim, Helga Kirmse, Lore Kleinknecht, Rainer Kleinknecht Anne Löppenhause und Margarete Wirth Giengen, Roland Häußler Nattheim, Walter Schmid Niederstotzingen, Richard Hartmann, Hans Niedrist und Berthold Wetzler Stetten ob Lonetal. Sie wurden mit der silbernen Ehrennadel des Schäbischen Chorverbands ausgezeichnet.
Eine solche gab es auch für diejenigen die 50 Jahre aktiv singen: Ernst Diebold Hermaningen, Dietrich Stein Mergelstetten, Helga Brachert Sontheim Brenz, Josef Hartmann und Maria Klaiber Stetten ob Lonetal.
60 Jahre lang dabei sind Manfred Staudenecker Bergenweiler, Hannelore Schneider Bolheim, Sigrun Klein Giengen, Anton Scherieble Großkuchen und Anne Finkel Stetten ob Lonetal. Sie erhielten die Ehrennadel in Gold und eine Urkunde des Deutschen Chorverbands.
Bei der Liederlust Sachsenhausen ist Georg Bader seit 65 Jahren Sänger im Bass. Für diese außergewöhnlich lange Treue wurde Herr Bader mit dem Ehrenbrief des Schwäbischen Chorverbands geehrt.
Ehrungen für langjährige Singtätigkeit
Für 70 Jahre aktives Singen wurden mit der Ehrennadel in Gold und einer Urkunde vom Deutschen Chorverband folgende Sänger geehrt.
Hermann Honold war über das Singen hinaus von 1959 bis 1961 2. Vorsitzender und von 1961 bis 1968 Schriftführer. Die Sängereintracht Bergenweiler ist stolz auf so einen verlässlichen Sänger, der in ihren Reihen bis heute aktiv mitsingt.
Günter Hopfensitz, Hermann Honold
Hans Joos war und ist ein engagiertes Mitglied des Sängerkranz Fleinheim. Der begeisterte Sänger im Bass war 25 Jahre im Vereinsausschuss und sage und schreibe 30 Jahre als Notenwart für seinen Verein aktiv.
vlnr.: Günter Hopfensitz, Hans Reisser, Hans Joos
Hans Reisser singt seit 70 Jahren im Tenor des Sängerkranz Steinheim. Auch das Ehrenamt ist für ihn kein Fremdwort. So war er von 1985 bis 2004 2. Vorsitzender, Beiratsmitglied im Jahre 2005 und Schriftführer von 2006 bis 2008. Bei den Hauptversammlungen führt er regelmäßig die Entlastung der Vorstandschaft durch.
Günter Hopfensitz, Hans Reisser
©Heidenheim, September 2022 | Renate Kraus || Fotos Reiner Nickel
Höchste Ehre für den Sängerkranz
Auszeichnung Seit 100 Jahren besteht Fleinheims Gesangverein. Dafür wurde ihm nun die
Zelter-Plakette verliehen. Die Urkunde wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
unterschrieben. Von Klaus-Dieter Kirschner
Ein größer Augenblick in der einhundertjährigen Geschichte des Sängerkranzes Fleinheim: Im
Nachgang zum Festabend vor einigen Moaten kam jetzt mit der Zelter-Plakette die höchste
Auszeichnung des Bundespräsidenten nach Fleinheim. Landrat Peter Polta überbrachte diese
gewichtige Auszeichnung samt der von Frank-Walter Steinmeier unterzeichneten Urkunde. Auf
diese war viele Monate gewartet worden.
Deshalb sorgte sich der Vorsitzende des Jubelvereins, Heribert Lanzinger. Bei der Feierstunde im
Kreis vieler Sängerinnen und Sänger aus dem ganzen Eugen-Jaekle-Chorverband konnte der
Vereinschef allerdings wegen Corona nicht teilnehmen. Die „Sonnagrabr“ der junge Chor im 100-
jährigen Sängerkranz, traten zunächst auf, es folgten dann der Traditionschor und später dann
noch ein gemeinsamer Auftritt. Dabei gab es viel Beifall für „Wenn der Maibaum“ (Alpenrebellen),
„Die Rose“ (Bette Midler) und das altbekannte „Von fern klingt leise eine Melodie“.
Die Bezirksvorsitzende Renate Kraus freute sich an diesem Nachmittag mit den Jubilaren.
Eingebunden war die Ehrung für Chormitglieder, die schon Jahrzehnte dem Hobby des Singens
verbunden sind. Dazu überbrachte der Vorsitzende des Eugen-Jaekle-Chorverbands Günter
Hopfensitz die Grüße zugleich im Namen von Präsident Rainer Grundler. Die Zelter-Plakette
bekommen Gesangvereine, die die ersten hundert Jahre ihrer Vereinsgeschichte hinter sich
gebracht haben. Bei den Musikvereinen ist es die Pro-Musica-Plakette, die jeweils der
Bundespräsident verleiht.
Der zweite Gesangverein
Landrat Peter Polta würdigte in seiner Ansprache die Rolle des Sängerkranzes. Dieser ist im
Grunde der zweite Gesangverein im kleinen Fleinheim. Dort hatte es in den 1920er-Jahren
zunächst einen Militärsängerbund gegeben, der sich aus Männern im fortgeschrittenen Alter
zusammensetzte und deutsches Liedgut pflegte. Das Geschmetter dieser Volkslieder und manch
anderes gefiel nicht allen.
Es kam zum Zwist und folglich am 22. Januar 1922 zur Gründung eines eigenen Gesangvereins,
der sich damals „Singkreis Frischauf“ nannte. Die Startformation umfasste 15 Sängerinnen und
14 Sänger und wurde von Dirigent Gottlob Joos geleitet. Der Chorleiter bakam kein Geld, sondern
Weizen und Eier. Die ersten Liederbücher bezahlten die Chormitglieder aus eigener Tasche.
1923 fand der erste Auftritt statt und zugleich auch der Versuch, einen separaten Männerchor zu
etablieren. Schon 1924 wurde aus dem Singkreis ein Gesangverein, der Georg Greiner zu seinem
Vorsitzenden wählte. 1930 trat der 1939 in Sängerkranz umbenannte Verein dem Schwäbischen
Sängerbund bei. Anfänglich waren die Sitten strenger als heute: Wer dreimal ohne wichtigen
Grund in der Singstunde fehlte, der brauchte nicht mehr kommen. Und so plauderte der Landrat
noch über einige andere Besonderheiten aus der Chronik, ehe er der zweiten Vorsitzenden
Claudia Fröscher und dem Dirigenten Alfred Schauz die Auszeichnung überreichte.
Ein großer Moment in der hundertjährigen Geschichte des Sängerkranzes Fleinheim: Landrat
Peter Polta (rechts) überreichte an die stellvertretende Vorsitzende Claudia Fröscher und an den
Chorleiter Alfred Schauz die Zelter-Plakette.
©Heidenheim, September 2022 | Renate Kraus || Fotos Reiner Nickel
Von der Kapfenburg in die Welt
Zum ihrem 30-jährigen Bestehen im Eugen-Jaekle-Chorverband lud die Chorjugend am 30. Juli zum Kinder- und Jugendchortag auf Schloss Kapfenburg ein. Rund 400 Kinder und Jugendliche waren mit ihren Chören der Einladung gefolgt. Gemeinsam gestalteten sie einen musikalisch vielfältigen Tag. Highlight war das gemeinsame Carusos-Mitmachkonzert mit rund 200 jungen Sängerinnen und Sängern aus Kindergärten- und Kitagruppen.
Lena Wendnagel, Pressereferentin Eugen-Jaekle-Chorverband
Am vergangenen Samstag erklang der Innenhof des Schloss Kapfenburg erneut: Für den Kinder- und Jugendchortag des Eugen-Jaekle-Chorverbands (EJC) kamen Kinder- und Jugendchöre aus dem gesamten Chorverband zusammen, um anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Chorjugend im EJC die Sängergemeinschaft zu feiern.
Für diesen besonderen Anlass hatte die Chorjugend um Vorsitzende Michaela Ruf gemeinsam mit Kaspar Grimminger, Fachberater der Carusos-Initiative, und Peter Schindler, Pianist, Musikpädagoge und Kinderliederkomponist, ein buntes und musikalisch vielfältiges Programm erarbeitet. Rund zwei Jahre hatten die Vorbereitungen angedauert. Ursprünglich war das Event für das Jubiläumsjahr der Chorjugend 2020 geplant; bedingt durch die Pandemie musste es mehrfach verschoben werden. Der Vorfreude hatte es keinen Abbruch getan: Rund 400 junge Sängerinnen und Sänger waren mit ihren Chören, Chorleitenden und Familien der Einladung gefolgt, um gemeinsam unter dem Motto „Ein Lied woll´n wir singen – von der Kapfenburg in die Welt“ den Chorgesang zu feiern.
Eingeleitet wurde der Tag mit einem ökumenischen Gottesdienst unter musikalischer Begleitung von Peter Schindler und dem Jugendchor ConTakt aus Unterrombach. Anschließend begrüßten Kaspar Grimminger als federführender Organisator, Andrea Schnele, Bürgermeisterin der Stadt Lauchheim und Moritz von Woellwarth, Akademiedirektor der Stiftung Kapfenburg, die anwesenden Sängerinnen und Sänger, Chorleitenden und Gäste. Sie alle betonten die Wichtigkeit des Chorgesangs für die Gemeinschaft in den Schulen, Gesangvereinen und Gemeinden. Doch vor allem bewegte sie die Vorfreude auf das geplante Programm.
v.l.: Kaspar Grimminger, Carusos-Fachberater und federführender Organisator, Andrea Schnele, Bürgermeisterin der Stadt Lauchheim und Moritz von Woellwarth, Akademiedirektor der Stiftung Kapfenburg
Kinder- und Jugendchöre begeistern mit vielfältigen Auftritten
Im ersten Programmblock zeigten die Kinder- und Jugendchöre des EJC ihre Stimmvielfalt. Insgesamt sechs Chöre überzeugten auf der großen Bühne das Publikum in ihren kurzweiligen Auftritten. Für einen besonders unterhaltsamen Start sorgten die jungen Ukulele-Spielerinnen und -Spieler und der Grundschulchor aus Zöbingen. Stimmgewaltig präsentierte sich der Kinder- und Jugendchor Pfahlheim mit rund 45 Kindern und Jugendlichen auf der Bühne.
Folgende Chöre präsentierten sich beim Kinder- und Jugendchortag:
- Ukulele-Schule und Grundschulchor, Zöbingen
- Happy Kids, Liederkranz Ellenberg
- Liederzwerge, Liederkranz Hüttlingen
- Young Voices, Chorgemeinschaft Dettingen-Heuchlingen
- Kinder- und Jugendchor, Pfahlheim
- Jugendchor ConTakt, Unterrombach
Auch Landrat Dr. Joachim Bläse zeigte sich in seinen Grußworten begeistert von den Auftritten. Er bedankte sich bei den Chören, Eltern und Schulen für ihr Engagement, Kinder zusammenzubringen und die Gemeinschaft zu fördern.
Günter Hopfensitz, Vorsitzender des EJC, übernahm stellvertretend für Chorjugendvorsitzende Michaela Ruf, die sich krankheitsbedingt entschuldigen ließ, die Grußworte des Verbands. Er sei unheimlich stolz auf die Chöre und ihre Leistung und dankbar für das Engagement der Chorleitenden. Neben den Organisatoren sprach er vor allem den Förderern des Events seinen Dank aus. Der Kinder- und Jugendchortag wurde durch das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ der Bundesregierung gefördert, mit dem unter anderem musikalische und außerschulische Aktivitäten gestärkt werden, die es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, Versäumtes im sozialen Miteinander nachzuholen. Auch für die großzügigen Spenden von Dr. Lore Seydelmann und Dr. Manfred Dirrheimer bedankte sich Hopfensitz stellvertretend für die Chorjugend. Sie hätten das Event in diesen Dimensionen erst möglich gemacht.
Für den Abschluss des ersten Programmblocks kamen alle Kinder- und Jugendchöre nochmals auf der Bühne zusammen, um mit dem Lied „Können“ gemeinsam in den zweiten Teil des Tages überzuleiten.
Die Chorformationen boten ein buntes Programm samt musikalischer Band-Begleitung
Carusos-Mitmachkonzert mit rund 200 Kindern
Am Nachmittag stand mit dem anschließenden Mitmachkonzert ein besonderes Highlight auf dem Programm: Rund 200 Kinder von elf zertifizierten Carusos-Kindergärten und -Kindertagesstätten zeigten mit ihren Eltern und Erziehenden, was sie über die vergangenen Monate einstudiert hatten. Angeleitet und dirigiert wurden sie dabei von Komponist Peter Schindler und Carusos-Fachberater Kaspar Grimminger unter musikalischer Begleitung einer Live-Band. Basis der Stücke war das für die Carusos-Initiative entwickelte Liederbuch „Alle Lieder sind schon da“. Von Bienen und Eulen, über Piraten und Holzfäller bis hin zu Drachen sangen und tanzten sich die jungen Sängerinnen und Sänger in die Herzen des Publikums. Auch die Eltern und Gäste auf den Rängen des Schlosshofes waren dabei gefragt: Gemeinsam mit Schindler und Grimminger unterstützten sie die junge Sängerschaft auf der Bühne tatkräftig und sangen und tanzten mit ihnen mit.
Folgende elf zertifizierte Carusos-Kindergärten und -Kindertagesstätten wirkten mit:
- Kindergarten St. Josef, Ellenberg
- Kinderhaus St. Hariolf, Ellwangen
- Kindergarten Regenbogen, Hülen
- Kindertagesstätte St. Martin, Hüttlingen
- Kindergarten Zur Heiligen Familie, Hohenberg
- Kinder- und Familienzentrum Kolibri, Lauchheim
- Kindertagesstätte St. Maria, Lauchheim
- Kindertagesstätte Sohlhöhe, Neresheim
- Kindergarten St. Nikolaus, Pfahlheim
- Kindergarten St. Gangolf, Röttingen
- Kindertagesstätte Wichernhaus, Schnaitheim
Gegen 15 Uhr fand der Kinder- und Jugendchortag auf der Kapfenburg schließlich sein Ende. Nach dem Abschlusslied „Alle Leut“ entließ das Publikum mit kräftigem Applaus die Chöre in den sommerlichen Samstagnachmittag.
Musikpädagoge und Kinderliederkomponist Peter Schindler musizierte beim Carusos-Mitmachkonzert mit den Kindern
Volle Bühne beim Carusos-Mitmachkonzert auf Schloss Kapfenburg
Mit der bundesweiten Initiative „Die Carusos“ hat es sich der Deutsche Chorverband (DCV) zur Aufgabe gemacht, Kindertagesstätten und Kindergärten darin zu bestärken, das gemeinsame Singen in ihrer täglichen Arbeit zu verankern. Das Carusos-Zertifikat belegt den Einrichtungen dabei das Erfüllen festgelegter Qualitätskriterien für kindgerechtes Singen. |
Über den Eugen-Jaekle-Chorverband
Der Eugen-Jaekle-Chorverband ist der Zusammenschluss von 105 Vereinen aus der Region Ostwürttemberg. Seine Aufgabe ist es, den Chorgesang zu pflegen und die Mitgliedsvereine als Dachorganisation bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen.
Der Eugen-Jaekle-Chorverband gliedert sich in die vier Bezirke Aalen, Bopfingen, Ellwangen und Heidenheim. Die Vereine und Chöre werden dort individuell von ihren Bezirksvertretenden betreut, welche ihre Arbeit im und mit dem Gesamtverband vorbereiten und organisieren.
Chorjugendverbandstag 2022
Nach mehrjähriger Pause fand der Chorjugendverbandstag 2022 wieder in Präsenz statt. In diesem Jahr war der Liederkranz Unterschneidheim Ausrichter und Gastgeber. Neben den weiterhin bestehenden Herausforderungen der Pandemie war das Thema Kindeswohl im Chor Bestandteil der Diskussionen. Große Vorfreude besteht für den Ende Juli geplanten Kinder- und Jugendchortag auf Schloss Kapfenburg.
Bericht: Lena Wendnagel
Am 26. Juni 2022 fand nach mehrjähriger Pause der Chorjugendverbandstag des Eugen-Jaekle-Chorverbands (EJC) wieder in Präsenz statt. Auch wenn die Plattform ZOOM im vergangenen Jahr eine gute Möglichkeit geboten hatte, den Jugendverbandstag pandemie-sicher im digitalen Setting umzusetzen, war die Freude groß, sich endlich wieder persönlich vor Ort zu treffen. In diesem Jahr kamen die Vorstandschaft des EJC und Vertreter der Chöre beim gastgebenden Liederkranz Unterschneidheim zusammen.
So begrüßte das Vorstandsteam um Michaela Ruf, Vorsitzende der Chorjugend im EJC, gemeinsam mit Rainer Grundler und Günter Hopfensitz, beide Vorsitzende des Eugen-Jaekle-Chorverbands, die Vertreter der anwesenden Chöre. Auch wenn die Freude über das persönliche Wiedersehen groß war, so konnte sie nicht über das Unverständnis des Vorstandsteams hinwegtäuschen, dass lediglich fünf der insgesamt 20 eingeladenen Kinder- und Jugendchöre aus dem EJC der Einladung gefolgt waren. Beim virtuellen Chorjugendverbandstag 2021 waren es immerhin noch zehn Vertreter gewesen. Nun sei es Aufgabe, nach den Ursachen für die mangelnde Teilnahme zu suchen, „und Wege zu finden, um die Chöre wieder an einen Tisch zu bringen“, ordnete Ruf nach ihrer Begrüßung ein.
Große Freude über das persönliche Wiedersehen beim Chorjugendverbandstag 2022 in Unterschneidheim.
Relevanz der Kinder- und Jugendarbeit stärken
Umso beeindruckender stellte sich der Erfolg in der Kinder- und Jugendarbeit des ausrichtenden Vereins dar, von denen Thomas Weik, Vorsitzender des gastgebenden Liederkranzes Unterschneidheim, in seinen Grußworten berichtete. Rainer Grundler, Vorsitzender des EJC, lobte in seiner Begrüßung das Engagement des Liederkranzes und bekräftigte seinen Einsatz: „Die Kinder und Jugend sind wichtiger Bestandteil der Gesangvereine. Sie sind die Zukunft unserer Chöre.“ Auch er betonte die Notwendigkeit von Lösungen, um die Kinder- und Jugendchöre künftig noch besser zu erreichen. Eine Maßnahme, um die Relevanz der Jugendarbeit für die Gesangvereine zu verdeutlichen, kündigte er bereits an: Am Nachmittag solle beim Chorverbandstag des EJC darüber abgestimmt werden, Michaela Ruf in den geschäftsführenden Vorstand des EJC aufzunehmen. „Auch dadurch soll die Chorjugend auf Verbandsseite noch besser positioniert werden“, erläuterte Grundler.
Nachwehen der Pandemie halten an
In ihrem Bericht lies Michaela Ruf das vergangene Jahr für die Chorjugend des EJC Revue passieren. Sie lobte dabei das Engagement der Chöre. Viele hätten mit großer Energie, Entschlossenheit und Kreativität verschiedene Konzepte umgesetzt, um die Kinder zu erreichen und den Chorbetrieb während der Pandemie am Laufen zu halten. Doch die Nachwehen der Pandemie würden den Kinder- und Jugendchören auch künftig große Herausforderungen bescheren. Es gehe jetzt vor allem darum, die Kinder und Jugendlichen wieder in den Chorbetrieb vor Ort zurückzuholen. „Dies gestaltet sich jedoch herausfordernder als zunächst erwartet“, erklärte Ruf. Aus den Rückmeldungen der Chöre ergebe sich das Bild, dass die Rückkehr in die Chorprobe aktuell noch sehr zögerlich stattfinde. Die alte Chorstärke konnte in vielen Gesangvereinen nicht wieder voll hergestellt werden. „Das hat sicherlich auch die Entscheidung beeinflusst, am heutigen Chorjugendverbandstag teilzunehmen“, so Ruf. Auch sie betonte gleichzeitig die Notwendigkeit, sich um die Kinder- und Jugendchöre zu bemühen – nicht nur, um die Zukunft der Gesangvereine zu sichern, sondern auch um das Gemeinschaftsgefühl und die Entwicklung der Kinder zu fördern.
Tobias Brenner, Finanzvorsitzender, Michaela Ruf, Chorjugend-Vorsitzende, Rainer Grundler, Verbandsvorsitzender des EJC (v. l.).
Förderpauschale des SCV künftig an Teilnahme am Verbandstag gekoppelt
Tobias Brenner, Finanzvorstand im EJC, gab in seinem Bericht Auskunft über die Finanzentwicklungen der EJC-Chorjugend. Bedingt durch die Pandemie habe auch im Jahr 2021 wenig Zahlungsverkehr stattgefunden, da Veranstaltungen ausgefallen sind. Weiterhin wurden die Vereine durch finanzielle Entlastungen unterstützt. So wurde den Vereinen auch 2021 die Pauschale der EJC-Mitteilungsbroschüre erlassen und zusätzliche Pandemie-Subventionen ausgezahlt. Der Schwäbische Chorverband (SCV) steuerte ebenso die Förderung für die Kinder- und Jugendchorarbeit in Höhe von 110 Euro pro Verein bei.
Künftig solle die Auszahlung dieser Förderpauschale des SCV an die Teilnahme der Vereine am Chorjugendtag des Schwäbischen Chorverbands gekoppelt werden. Dieser findet 2022 am 24. und 25. September statt. „Dadurch soll ein Anreiz geschaffen werden, um sowohl am verbandsrechtlichen Teil mitzuwirken als auch wertvollen Input für die eigenen Chöre zu sammeln“, erklärte Brenner. Nehmen Chöre am Verbandstag nicht teil, würde ihr Anteil künftig in einen Fördertopf des SCV fließen, der für verschiedene Projekte genutzt werden kann. Über die genaue Verwendung der Mittel aus den Förderfonds werde dann abgestimmt.
Die angekündigte Vorgehensweise des SCV erfuhr bei den Teilnehmenden große Zustimmung. Auch für den EJC wurde sie als denkbare Möglichkeit diskutiert, um die Vereine zur Teilnahme an Verbandsveranstaltungen zu motivieren. Gleichzeitig, so betonten Vertreter der anwesenden Chöre, sei die mangelnde Teilnahme an Verbandsveranstaltungen weniger der Arbeit der Vorstandschaft zuzuschreiben. Es sei vielmehr ein grundsätzliches gesellschaftliches Problem bei ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Kassenprüfung, Entlastungen und Wahlen
Stellvertretend für Tanja Köppel, bestätigte Harald Neukamm im Bericht der Kassenprüfung die tadellose Kassenführung von Tobias Brenner und seiner Stellvertreterin Sabrina Rader.
Die Entlastungen der Vorstandschaft übernahm Thomas Weik, Vorsitzender des Liederkranzes Unterschneidheim. Auch hier zeigte sich Einigkeit bei den anwesenden Chören: Der EJC-Vorstand durfte sich über eine einstimmige Entlastung freuen.
Bei den anschließenden Wahlen stand die Besetzung von drei Ämtern aus: Neben dem stellvertretenden Vorsitz der Chorjugend sollten auch zwei Beisitzer gewählt werden. Zumindest für ein Amt konnte eine Anwärterin gefunden werden: Ann-Katrin Kuhn vom Liederkranz Pfahlheim stellte sich als Beisitzerin zur Wahl. Mit einem einstimmigen Wahlergebnis und großer Dankbarkeit wurde ihr ihr neues Amt übergeben.
Große Vorfreude auf Kinder- und Jugendchortag auf Schloss Kapfenburg
Kaspar Grimminger, Fachberater der Carusos-Initiative, nutzte anschließend die Gelegenheit, über die Vorbereitungen des am 30. Juli geplanten Kinder- und Jugendchortags zu berichten. Unter dem Motto „Ein Lied woll´n wir singen – von der Kapfenburg in die Welt“ werden dort insgesamt sieben Kinder- und Jugendchöre sowie elf Gruppen zertifizierter Carusos-Kindergärten auftreten. Die Vorbereitungen seien so gut wie abgeschlossen. Auch die Werbetrommel werde in Süddeutschland schon kräftig gerührt. „Jetzt muss das Publikum nur noch kommen“, freute sich Grimminger.
Chorjugend-Vorsitzende Michaela Ruf gab einen Impulsvortrag zum Thema Kindeswohl im Chor.
Impulsvortrag: Kindeswohl im Chor
Den Abschluss des Chorjugendverbandstags bildete ein Impulsvortrag von der Vorsitzenden Michaela Ruf zum Thema Kindeswohl im Chor. Vor allem die Pandemie und die damit einhergehenden Belastungen in den Familien hätten zu einem Höchststand an erfassten Fällen von Kindeswohlgefährdung geführt bedingt durch Schul- und Kitaschließungen. Aber auch grundsätzlich sei das Bewusstsein und die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung für Kindeswohlgefährdungen gestiegen. „Dabei ist die Sorge um das Kindeswohl nicht nur Aufgabe der Eltern, sondern aller erwachsenen Bezugs- und Betreuungspersonen, auch im Vereinsumfeld“, erklärte Ruf. Entsprechend sei es Aufgabe der Vereine, strukturelle Schutzkonzepte zu entwickeln, um eine sichere und wertschätzende Umgebung für Kinder und Jugendliche im Chor und Verein zu schaffen. „Wir tragen als Vereine eine Verantwortung, der wir uns bewusst sein müssen“, appellierte Ruf. „Es geht nicht zuletzt auch darum, klare Haltung zu zeigen.“
Bei der Erarbeitung von Schutzkonzepten sei es besonders wichtig, ganzheitlich vorzugehen und möglichst alle Bezugsgruppen einzubeziehen: von Vereinsfunktionären über die Eltern, bis hin zu den Kindern und Jugendlichen selbst. Neben der Entwicklung eines Verhaltenskodex, müsse auch eine Analyse von Risikosituationen stattfinden, verschiedene Maßnahmen umgesetzt, Ansprechpartner definiert, Handlungsleitfäden entwickelt und Fortbildungsmöglichkeiten angeboten werden. „Auch hier ist der Chorjugendverband erster Ansprechpartner für die Vereine“, so Ruf. „Wir beraten und unterstützen gerne bei der Erarbeitung eines sinnvollen Schutzkonzeptes, um das Kindeswohl in unseren Vereinen sicherzustellen.“