100 Years of Musical – K2-Chor Bolheim

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The „Greatest Show on Earth“ versprach Moderatorin Marita Kasischke den etwa 150 Besuchern des Musical-Konzerts des K2-Chors Bolheim, die am Samstagabend den Karlsaal im Kloster Herbrechtingen bis zum letzten Platz füllten.

Schon der Einstieg ins Broadway-Milieu mit einem stimmungsvollen Medley bekannter Melodien von Kiss Me Kate bis Annie, ließen jeden Verdacht einer Übertreibung verschwinden, weil doch im Musical „ohnehin alles übertrieben ist und jeder und alles zum Musical werden kann“. So war die Mietpreisbremse schon 1994 ein Thema im Musical Rent, aus dem der K2-Chor unter der bewährten Leitung von Christin Vaida den Evergreen Seasons Of Love präsentierte, bevor die Soulmen mit einem Briefcase Full Of Blues dem Publikum die Gliedmaßen lockerten und den Saal zum Kochen brachten. Einen großen Anteil daran hatte auch die gut aufeinander abgestimmte Band mit Nils Mille am Piano, Alexander Bechtold am Schlagzeug und Jonas Biber am Bass.

So war es eine willkommene Verschnaufpause, als der Vampirfürst in Person von Steffen Vogel in einem hinreißenden Duett mit Emily Barth versuchte, seine Auserwählten zu überzeugen, ihm in die Totale Finsternis zu folgen. Nicht weniger düster, dafür mit einem kraftvollen Tango reklamierte Dennis Glatzel, als Sissi’s Sohn Rudolf, dass er nur „Wie jeder andere Mann“ leben wolle.

Während Rudolf erst 2006 auf die Musicalbühne kam, sind My Funny Valentine und Fascinating Rhythm Klassiker, die der K2-Chor stilsicher interpretierte, ebenso wie der Ohrwurm Dancing Queen aus Mammia Mia. Mit viel Drama aus „Les Mes“ wie die Musical Version von Victor Hugo’s Werk Les Miserables genannt wird, entließen Steffen Vogel als Inspektor Javert und der K2-Chor mit One Day More das Publikum in die Pause.

Emily Barth holte mit This Is Me das Publikum zurück in eines der neuesten Musicals The Greatest Showman, dem der K2-Chor mit Freddy Mercury’s Don’t Stop Me Now einen Gassenhauer folgen ließ, um dann die Bühne freizugeben für einen in sich zerrissenen Mozart, brillant inszeniert von Dennis Glatzel.

Mit Songs aus Westside Story, Grease, Fame und Hair präsentierte der K2-Chor im Zeitraffer die Ära der großen Musicals aus der Zeit der College-, Love- und Peace-Bewegung, dem Dennis Glatzel und Steffen Vogel als schwules Paar eine phänomenale Interpretation von Udo Jürgens Ehrenwertem Haus entgegensetzen, dass das Publikum regelrecht von den Stühlen riss.

Gefühlvoller wurde es mit Out Here On My Own aus dem Musical Fame, gesungen von Emily Barth. Den furiosen Schlusspunkt setzte der K2-Chor mit einem Medley aus dem Musical Hamilton, das derzeit in Hamburg gespielt wird. Der mit frenetischem Applaus geforderten Zugabe kam der Chor gerne nach und bewies, gemeinsam mit den Solisten mit Seasons Of Love, dass die wohl „Greatest Show on Earth“ eben keine Übertreibung war.

W. Buttschardt

LK Neuler SchwäbischePost

 

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©GS Bolheim K2 Chor, November 2023