Singende Olympiasieger

 

Junge Chöre begeistern bei der „Chorolympiade“ des Eugen-Jaekle-Chorverbands

 

Bis in die 1970er-Jahre waren sie gang und gäbe: die Wertungssingen. In verschiedenen Kategorien – vom einfachen Volksgesang bis zum schwierigen Kunstgesang – traten die Chöre an, um ein „Gut“, ein „Sehr gut“ oder auch ein „Hervorragend“ zu ersingen. Qualitäten wie Intontaion, Dynamik und Phrasierung, Aussprache und Chorklang waren wichtige Messpunkte, nach denen ein Chor bewertet wurde.

 

Diese Kriterien gelten natürlich immer noch. Doch es sind weitere Punkte hinzugekommen: Outfit, Präsentation, Umgang mit Silben, Tönen und Klängen, Instrumentalbegleitung, Ton- und Lichttechnik und die Art der Chorleitung sind weitere Bewertungskriterien, die heute für einen gelungenen Chorauftritt entscheidend sind. 

 

Hier hat der Eugen-Jaekle-Chorverband (EJCV) wieder einen Markstein geschaffen, indem er diese Merkmale in seine erste „Chorolympiade“ mit aufgenommen hat. Frei nach dem olympischen Motto „Dabei sein ist alles“ beteiligten sich aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung sieben junge Chöre. 

 

Es erhielten die „Young Voices“ des Sängerbundes Eintracht Adelmannsfelden mit dem Chorleiter Bernd Büttner eine Urkunde für die beste Liedauswahl. „Atemlos“, der junge Chor des Liederkranzes Essingen mit seinem Dirigenten Eric Fichtler, war der bestangezogene Chor, „in takt“ vom Liederkranz Röhlingen – hier singen sehr junge Sängerinnen und Sänger und Rentner und Pensionäre miteinander – erhielt eine Urkunde für das „zeitlose Miteinander“. „Da Capo Al Fine“ des Liederkranzes Unterschneidheim unter Hubert Haf hatte die beste Choreografie, die beste Aussprache war bei „Elchorado“ mit dem Dirigenten Benjamin Samul der Liedertafel Elchigen zu vernehmen.

 

„Coole“ Chorleiterin

Der „Rhythmuschor“ der Concordia Westhausen, dirigiert von Peter Waldenmaier, brachte die meisten Emotionen rüber. Für den Frauenchor „Stella Maris“ aus Zöbingen gab es sogar zwei Urkunden: eine für eine sehr gute Aussprache, eine für die „coolste“ Chorleiterin Ruth Schmid, die mit sportlichem Körpereinsatz ihre 40 Sängerinnen zu Höchstleistungen anspornte. Den Publikumspreis ersang sich „Voices und Fun“ aus Hermaringen. Aus dem Kreis Heidenheim waren außerdem noch Chöre aus Giengen und Sontheim bei der Chorolympiade dabei.  

 

Die Öffentlichkeitsreferentin des EJCV, Marita Kasischke, stellte humorvoll die Chöre und ihre Chorleiter vor. In der Jury saßen Irmgard Naumann, Vizepräsidentin des Schwäbischen Chorverbands aus Bad Urach, Dietmar Schmid, angehender Tenorsolist und Preisträger bei Jugend musiziert aus Heidenheim, und Birgit Sehon, Sängerin und Gesangspädagogin aus Aalen. Hinzu kam eine Publikumswertung. Die Vorsitzende des EJCV, Jutta Mack (Bolheim), überreichte die Urkunden an die Chorvertreter. „Mann oh Mann“, ebenfalls aus Heidenheim, umrahmte die Preisverleihung; geleitet wird das zwölfköpfige Dreifach-Männerquartett vom EJCV-Musikchef Uli Meier.

 

20151122 Schwaebische

 

 

Der Frauenchor „Stella Maris“ aus Zöbingen mit der Chorleiterin Ruth Schmid legte ein tolle Performance aufs Bühnenparkett,

bekam eine Urkunde für die beste Aussprache und illustrierte seinen letzten Song „Video killed the Radiostar“ auch optisch.

(Foto: -ng)

 

© Ipf- und Jagstzeitung / Schwaebische.de / 22.11.2015 / Hermann Sorg