Sieger Götz ist jetzt im Eugen-Jaekle-Chorverbands-Ruhestand: Dankeschön-Konzert für zweieinhalb Jahrzehnte Verbandsarbeit

 

Was schenkt man einem Verbandsfunktionär, der ein Vierteljahrhundert lang die Geschicke eines der größten Chorverbände in Württemberg maßgeblich mitgestaltet hat und der bereits mit sämtlichen Ehrennadeln, inklusive Ehrenmitgliedschaft, ausgezeichnet wurde? Vor dieser Frage standen die Verantwortlichen im Eugen-Jaekle-Chorverband (EJC), der mit seinen 114 Chorvereinen im Kreis Heidenheim und im Altkreis Aalen die drittgrößte Chorvereinigung im Schwäbischen Chorverband ist. Und da gab es nur eine Antwort: Ein Dankeschön-Konzert mit allen Chorgattungen aus den vier EJC-Bezirken Aalen, Bopfingen, Ellwangen und Heidenheim und einem anschließenden Empfang, der persönliche Begegnungen möglich macht.

 

So geschehen am frühen Sonntagabend in der mit Bannern und der Fahne des EJC dekorierten  Jagsttalhalle in Rainau-Schwabsberg. Genau gezählt hat die Besucher niemand, aber es dürften die allermeisten EJC-Vereine eine Abordnung geschickt haben, um dem „Sieger“, wie er landauf landab von allen genannt wird, für seine Arbeit für die weit über 200 Chöre, die der EJC umfasst, zu danken. Den Auftakt machte ein Gemischter Chor aus dem EJC-Bezirk Aalen, der wie alle auftretenden Chöre seine Vorträge auf den Jubilar abgestimmt hatte. Unter der Leitung von Roswitha Maul erklangen „Das gibt’s nur einmal“ und „Sag zum Abschied leise Servus“.

 

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Vor dem nächsten Chorblock erinnerte eine vom Ellwanger Bezirksvorsitzenden Günter Hopfensitz zusammengestellte Bilderschau an markante Ereignisse in den vergangenen Jahren. MdL Winfried Mack erinnerte in seinem Grußwort an die große Bedeutung der Gesangvereine in der Mitte des 19. Jahrhunderts, wo diese wichtige Gedanken für die Entstehung demokratischer Strukturen einbrachten. Er dankte Sieger Götz für die zahlreichen Impulse, die er in den EJC eingebracht hatte und bezeichnete ihn in Anlehnung an den kürzlich verstorbenen Lothar Späth als „Cleverle des Chorgesangs“, weil Sieger Götz noch lange nicht alle seine Ideen umgesetzt hat.

 

Ein extra für dieses Konzert zusammengestellter Männerchor aus dem EJC-Bezirk Ellwangen mit über 100 Sängern intonierte unter der Leitung von Hans Bolsinger „Ein Freund, ein guter Freund“ und „Auf Wiedersehn, unser Sieger will nun geh‘n“, das der Chorleiter extra für den Jubilar umgetextet hatte. „Stella Maris“ aus Zöbingen repräsentierte den EJC-Bezirk Bopfingen und die Chorgattung Frauenchöre. Ruth Schmid hatte ihre Damen fest im Griff bei MIA’s „Hungriges Herz“ („Wie weit wirst du gehn“) und – optisch unterstützt durch Pappfernseher – „Video killed the radio star“, mit dem einst der Musiksender MTV seine Sendungen begann.

 

Zuvor hatte der de-Camino-Chor des Liederkranzes Hohenberg – der Heimatchor von Sieger Götz – auf seinen besonderen Wunsch hin zusammen mit den Zöbinger Frauen „Unser Chor geht ins Ohr“ vorgetragen. Ebenfalls unter dem Dirigat von Ruth Schmid hatten die Hohenberger Sängerinnen und Sänger ihren Auftritt „La  donna e mobile“ (Giuseppe Verdi) und einem modernen „Viva la musica“ begonnen. Der EJC-Bezirk Heidenheim präsentierte mit „Voices and Fun“ aus Hermaringen die Chorsparte Junger Chor. Sabine Seidl dirigierte „Solang man noch Träume leben kann“ der Münchner Freiheit und Bon Jovi’s „Born To Be My Baby“. Moderiert wurde das Konzert von Marita Kasischke, Heidenheim.

  

Der letzte Act war Sieger Götz vorbehalten. Mit herzlichen Worten dankte er allen Weggefährten aus 25 Jahren Vorstandsarbeit im Eugen-Jaekle-Chorverband. Der derzeitigen Vorsitzenden Jutta Mack und der Geschäftsführerin Petra Kempf überreichte er Blumensträuße; dem Ehrenvorsitzenden Dr. Karl Buschhoff und den Ehrenmitgliedern Karl Rinn und Hermann Sorg widmete er herzliche Dankesworte und gedachte auch den im Dezember 2012 verstorbenen Willy Kieser. Der wichtigste Dank aber galt seiner Frau Luita, die ihn in den letzten Jahren oftmals vermissen musste. „Ohne dich Luita, mit der ich nun 54 Jahre verheiratet bin, hätte ich dies alles nicht geschafft“, sagte er, überreichte ihr einen Blumenstrauß, und verließ mit ihr die Bühne, von der er eine Vierteljahrhundert lang zu unzähligen Fortbildungen, Konferenzen, Konzerten und Tagungen gesprochen hatte.

 

©Hermann Sorg 

 

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