Musik-Nacht mit Temperament

 

Die „Night of Music“ wird zu einer mitreißenden Hommage an die Chormusik

  

„We’ve got to sing – Wir müssen singen!“ Diese Aufforderung, dieser Drang nach Musik und Gesang war beim großen Chorkonzert in der Ulrich-Pfeifle-Hall in jeder Minute des knapp dreistündigen Programms spürbar.

 

Sängerinnen und Sänger der Chöre Cantiamo aus Unterkochen, TonART aus Unterrombach und der Chorwerkstatt aus Rindelbach machten den Abend zu einer temperamentvollen Hommage an die Chormusik. „Yeah!“. Der clusterartige Akkord am Ende von „Dancing on the ceiling“, das der Chor Cantiamo aus den Reihen des Liederkranzes Unterkochen singt, durchzieht gleichsam das ganze Konzert. Denn das möchte sich jeder einzelne der rund 800 Gäste in der Ulrich-Pfeifle-Halle an Sängerinnen und Sängern nach jedem Stück zurufen. Die Begeisterung der Chöre schwappt von Beginn an über, erreicht von der ersten Sekunde an das Publikum und sollte sie für die nächsten Stücke nicht mehr loslassen. Kristin Schwarz, die temperamentvolle Dirigentin von Cantiamo, lenkt ihren Chor mit hohen stimmlichen Ansprüchen durch Stücke wie „Smile“ oder „Down to poco locos“. Schnipsend und swingend sind die Choristen dabei, bringen Atmosphäre in den Saal, die von einer tollen, gemalten Stadtkulisse im Bühnenhintergrund und der mitreißenden Begleitung der Stanley McKee-Band greprägt ist. Bei „Sway“ gibt es noch eine eindrückliche Tango-Einlage bevor „Feel the beat“ den Chor in einer anspruchsvollen Choreographie fordert.

 

Durch den Abend führt in professioneller Art Moderatorin Verena Schröder. Sie schafft die Verbindungen der musikalischen Blöcke und sorgt dafür, dass in der Folge Bernhard Schwarz mit seinem Chor TonART, dem jungen Chor des Liederkranzes Unterrombach, ebenfalls in rhythmisch anspruchsvolle Gefilde gehen kann. „An Tagen wie diesen“ wird zu einem Feuerwerk, das in stimmlicher Klasse das Publikum vollends ansteckt. Doch auch die leisen Stücke können berühren, weil die musikalische Qualität im Chor stimmt. Hubert von Goißerns „Weit, weit weg“ nimmt gefangen, genauso wie das A-Cappella gesungene „Papermoon“. 

 

Als Gäste im Chorkonzert des Ehepaares Schwarz sorgt die Chorwerkstatt Rindelbach für besondere Akzente. Mit dem erfahrenen Dirigenten Chris Wegel an der Spitze ist auch hier die Begeisterung für die Chormusik spürbar, die Sängerinnen und Sänger lassen sich ein auf die besonderen Arrangements, die den Chor auch immer wieder als Percussion-Element fordern. Zum einmaligen Erlebnis wird die „Bohemian Rhapsody“, bei der Pianist Hannes Schauz den prägenden Klavierpart toll spielt. 

 

Vokales Sahnehäubchen des Konzerts ist der Auftritt des Ensembles „Voice:nett“. Neun Sängerinnen und Sänger mit professionellem Anspruch tragen ihre Stimmen voluminös und sauber in den Saal. „You are so beautiful“, gelingt genauso wie „Ob-la-di, ob-la-da“, wo auch Beats des Schlagzeugs aus den Kehlen der Sängerinnen und Sänger kommen. 

 

Angelegt als Benefizkonzert für das Nepal-Projekt von Petra Pachner und Herwig Jantschik bedankt sich Landrat Klaus Pavel als Schirmherr für ein grandioses Konzert. Geschmückt mit „Glücks-Tüchern“ aus Nepal gibt es ein fulminantes Chorfeuerwerk im Finale. 

 

Autor: Sibylle Schwenk (Schwäbische Post, Aalen)