Es beginnt mit dem mit gelben Tulpen dezent geschmückten Programm, das schon Frühlingsgefühle vermittelt. Darin sind die Lieder, die kurz charakterisiert werden, die Chorleiter, die Ausführenden und die Band zusammen gestellt. Es sind Lieder aus vielen Chorsparten. Dabei sind Volkslieder oft die Basis. Alles wird von den eigenen Chorgruppen gestaltet, indem die Gruppen einzeln und zusätzlich noch mit anderen Gruppen singen. Das Meiste wird in Deutsch und ohne Begleitung vorgetragen. Bewusst wird auf eine Verstärkung verzichtet. Die natürliche Sprache mit dem ausdrucksstarken Gesang ist wichtigstes Element dieses Konzertes.

 

Bei dem Lied für Kinder- und Jugendchor „Im Land der Blaukarierten“ unter der Leitung von Sandra Lang werden aktuelle Themen des Zusammenlebens aufgegriffen. Mit dem Kinderlied „Vogelhochzeit“ wird den Zuhörern Bekanntes in Erinnerung gerufen. Eingeführt wird das Lied mit einer kleinen schauspielerischen Einlage von Herrn und Frau Strauß. Beim Lied selbst wirken der Kinderchor und TonART zusammen. In jeder Strophe übernimmt eine andere Stimme den Text mit der bekannten Melodie. Die anderen stimmen typische Laute der Vogelart wie z.B. beim Uhu das glissandoartige hochgezogene Uhuuuu. Das einfache Volkslied wird zum modernen Song. Hierbei hat TonART-Chorleiter Bernhard Schwarz das Dirigat.

  

Ein weiteres wichtiges Element bei diesem Konzert ist der Frauenchor. Unter der Leitung von Birgit Lutz, die auch verantwortlich für das gesamte Konzert ist, beginnt er mit dem Kinderlied „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“ in einer modernen Fassung. Alltägliche Themen werden mit „Solang man Träume noch leben kann“ und „Lieder sind wie helles Sonnenlicht“ besungen. Eine ganz andere Liedform präsentieren sie mit dem in Englisch vorgetragenen Medley aus dem Musical „Sister Act“. Die Band mit Hannes Strauß am Schlagzeug, Ute Ruth am Bass und Immanuel Dobler am Piano sind wichtige Partner. Die Freude am Rhythmus wird durch dezente Bewegungen unterstützt. Das Solo übernimmt Lea-Christin Wilhelmus. Darüber hinaus führt sie mit kurzen Kommentaren gekonnt durch das Programm. Mit wechselnden Outfits macht sie die unterschiedlichen Themenbereiche der Lieder deutlich.

 

Im gemischten Chor des Frauen- und Männerchores erklingt in Form eines Quodlibets eine ganze Reihe von schwäbischen Volksliedern in ungewohnter Kombination. So wird aus den traditionellen Einzelliedern ein fetziger moderner Song, bei dem man allen die Freude am Singen ansieht.

 

Ein wichtiger Teil des Konzertes gilt dem Männerchor unter der Leitung von Birgit Lutz. Das allseits bekannte „Wandrin‘ Star“ in deutscher Fassung ist als typisches getragenes und kraftvolles Männerchorlied ausgewählt worden. Die weinseligen Visionen eines Zechers bei dem Lied „Blauer Mond“, ein typisches Thema der Männerchorliteratur, machen Sänger den Text mit ausgeprägter Dynamik und Rhythmik deutlich. Ein ganz anderes Kapitel schlagen die Männer mit dem Hit der Commedian Harmonists „Wochenend und Sonnenschein“ auf. Sie bieten kräftigen Chorgesang bei rhythmischer Sicherheit. Bei dem Lied „Old man river“ singen alle Männer unter der Leitung von Bernhard Schwarz. Das ist ein Zeichen der guten Zusammenarbeit von allen Chorleitern des Liederkranzes. Er kommt in Wildwestmanier lässig auf die Bühne und wirft seinen Hut mit viel Schwung geschickt auf die Bühne.

 

Auch der junge Chor TonART bietet bewusst eine große Bandbreite von Liedern und singt nicht nur schnelle Lieder mit Bandbegleitung in englischer Sprache. Er beginnt mit dem Volkslied „Horch was kommt von draußen rein“ in moderner Fassung. Es wird perfekt a cappella mit Begeisterung und viel Schwung vorgetragen. Beim nächsten a cappella Lied „Papermoon“ wird mit viel Gefühl die Mondfantasie besungen. Dieses Lied ist natürlich in Englisch. Der ewige Wechsel von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang wird in dem Lied „Sunrise, sunset“ eindrucksvoll interpretiert. Beim Lied „Fly to he moon“ macht das massiv einsetzende Schlagzeug den Auftakt. Wie es im Programm heißt „Flieg mich zum Mond, lass mich unter den Sternen spielen“ wird einerseits durch extrem rhythmusbetonte Teile und andererseits elegische Teile zum Ausdruck gebracht.

 

Zum Abschluss singen alle 140 Sängerinnen und Sänger im Alter von sechs bis 89 Jahren in dem Lied „Lieder sind so unentbehrlich“ von der Bedeutung des Singens für das Leben des Menschen. Alle sind begeistert von dem vielfältigen Programm, das überzeugend in den verschiedenen Stilen und Kombinationen vorgetragen wurde. Damit werden sie dem Titel des Konzertes „Lieder – vielstimmig & grenzenlos“ gerecht.

 

 

  

 

Autor: Karl Buschhoff