Es sind viele kleine Details, die ein Chorkonzert zu einem Erlebnis machen können. Diese Details hat der Chor TonART an diesem Abend für sich gebucht. Eine große Aufmerksamkeit, ein einheitlich dahin fließender Chorklang mit feinen dynamischen Strukturen, notenfreies Singen, das dem Wert des Textes und seiner Interpretation sehr förderlich ist. Die gute Artikulation macht es von Beginn an möglich, dass jedes Wort der klangvollen Spirituals, die Chorleiter Bernhard schwarz so einfühlsam ausgewählt hat, verständlich ist. Egal in welcher Sprache. 

 

Ganz leise und warme Klänge stehen am Beginn des Konzerts. Die Sängerinnen und Sänger hören aufeinander, ein homogenes Klangbild kommt dadurch beim Publikum an. Schöne Phrasierungen setzt der Chor für „This little light of mine“ um und die attraktiven Harmoniewechsel von „Gott hat mir längst einen Engel gesandt“ werden wohl dosiert ausgesungen.

 

Gemeinsam mit Kirchenmusikdirektor Thomas Haller am Flügel gelingen im zweiten Konzertteil herrliche Klassiker wie „We hall overcome“ oder „Sunrise sunset“. Das Spiritual „Elijah Rock“ zeigt das hohe Niveau des Chores. Davon hat auch das Vokalensemble vocie:nett einiges in seinen Stimmen liegen. Das filigrane „Ave maris stella“ von Edward Grieg lässt gebannt lauschen ob der sicheren Stimmführungen und der strahlenden Stimmfärbungen. Der „cantus gloriosus“ des polnischen Zeitgenossen Josef Swider singt ein eindrückliches Lied mit den Stimmen von voice:nett davon. Etwas mehr klangliche Mischung und etwas mehr Außenstimmen hätte man sich allerdings in der achtstimmigen Motette „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy gewünscht.

 

Das wunderbar runde und durchdachte Konzertprogramm, das immer wieder den Bogen zu seinem Spendenzweck geschlagen hat, wird bereichert durch Thomas Haller an der Orgel. Präludium und Fuge in G-Dur sind der passende Übergang für die nachfolgende Motette und auch die Dupre-Variationen über „Ave maris stella“ nehmen das vokale Programm in sich auf und führen es in der klanglichen Erweiterung der Rieger-Orgel weiter.

Großer Beifall bedankte das attraktive Chorkonzert. Mit einem irischen Reisesegen gab TonART diesen Dank zurück.

 

Schwäbische Post: Sibylle Schwenk

 

 

Der Chor „TonArt“ des Liederkranzes Unterrombach beim Benefizkonzert in der Stadtkirche.