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Wer war Eugen Jaekle?

 

Eugen Jaekle

Eugen Jaekle - eine ungewöhnliche Lebensgeschichte

Eugen Jaekle wurde am 16. Januar 1870 in Schwäbisch Hall geboren. Nach dem Schulbesuch studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in München und Tübingen und lernte den Verwaltungsdienst in verschiedenen Oberämtern (heute Landratsämter) kennen. In Cannstatt fand er schließlich eine Anstellung im Polizeidienst.

 

 

 

 

Eugen Jaekle wird Oberbürgermeister von Heidenheim

Am 20. Dezember 1902 bewarb sich der damals 32 jährige um das Amt des Stadtschultheißen von Heidenheim. Über seinen Wahlkampf ist soviel überliefert: "Seine klare und sachliche Wahlrede machte großen Eindruck."
Er gewann die Wahl und wurde am 2. Februar 1903 in sein Amt als Stadtvorstand von Heidenheim an der Brenz eingesetzt. Bemerkenswert ist: Die Wahl erfolgte auf Lebenszeit.

So konnte Eugen Jaekle sein ganzes Talent in die Kommunalpolitik einbringen und wichtige Impulse für die Entwicklung der Stadt setzen. Dieses zielstrebige Wirken blieb auch höheren Ortes nicht verborgen. Der Württembergische König honorierte 1907 Jaekles erfolgreiches Wirken mit der Verleihung des Titels "Oberbürgermeister".

 

Eugen Jaekle und seine großen Leistungen in und für Heidenheim

Heidenheim "verewigte" seinen, wie es hieß genialen Stadtvorstand, in dem der zentrale Platz vor dem Rathaus bereits im Jahr 1928 auf den Namen "Eugen-Jaekle-Platz" getauft wurde.

Höhepunkte seines Wirkens:

  • 1903 Erbauung des Stadtbades
  • 1904 Errichtung der Bergschule
  • 1905 Verlegung des Industriegleises zur Firma Voith - Eisenbahnanschluss
  • 1905 Ausbau der höheren Schulen wird in die Wege geleitet
  • 1906 Grundsätze zur Niederhaltung der Bauplatzpreise wurden beschlossen, dadurch günstige Bauplätze in Heidenheim
  • 1907 Gründung der Gemeinnützigen Baugenossenschaft
  • 1910 Eingemeindung von Schnaitheim
  • 1912 Bau des Konzerthauses
  • 1919 Gründung des Hirschparks bei Schloß Hellenstein und Gründung der Reichsheimstättensiedlung (Voithsiedlung)
  • 1928 Anschluss Giengens an das Gasnetz durch Erweiterung des Gaswerks Heidenheim
  • 1929 Erweiterung der Gewerbeschule, Einweihung des städtischen Altenheims, Vollendung eines Teils der Wedelüberdeckung

Die Dreißiger Jahre führten zu Einbrüchen in der Wirtschaftskraft Heidenheims. Trotz zweier Besuche des Wirtschaftsministers vermochte Eugen Jaekle keine Vergünstigungen zu erreichen. So machte er sich selbst daran, durch Notstandsarbeiten die Arbeitslosigkeit zu lindern. Bei 2,5 Millionen Mark Haushaltsvolumen kletterte die Verschuldung auf 3 Millionen. Wärmestuben wurden für die eingerichtet, die nichts hatten. Der Anbruch des Dritten Reiches brachten Anzeichen der Wende.

 

Der Abschied

Eugen JaekleEugen Jaekle wollte es genug sein lassen, nach dem 1933 die NSDAP "auf" dem Rathaus die Macht übernommen hatte und dem OB das Zepter nehmen wollte. Das 65-jährige Stadtoberhaupt reichte 1935 seinen Abschied ein und wurde in Abwesenheit der Partei von Landrat Dr.Fetzer, dem Industriellen Dr. Hermann Voith, dem Oberstudiendirektor Dr. Honold und dem damaligen "Vize" Gustav Müller verabschiedet. Noch einmal war Gelegenheit, die Verdienste des großen alten Mannes - wie es hieß - zu würdigen. 3000 Reichsmark Ehrengabe wurden überreicht. Jaekles Wohnungsbau- und Grundstückspolitik wurden zum Vorbild für viele andere Städte.

Vom wohlverdienten Ruhestand hatte Eugen Jaekle nicht viel. Am 6. Dezember 1936 starb er. Sämtliche Heidenheimer Gesangvereine begleiteten ihn mit ihren Fahnen auf seinem letzten Weg bis zur Stadtgrenze und verabschiedeten den großen Sänger mit einem gemeinsamen Lied. In Ulm fand die Aussegnung im Beisein hoher Repräsentanten des Deutschen Sängerbundes und der Schwäbischen und Ostwürttembergischen Sängerbewegung statt. Sein Grab befindet sich auf dem Totenbergfriedhof, wo 1969 Eugen Jaekles Lebensgefährtin ebenfalls die letzte Ruhestätte fand.

 

Eugen Jaekle und die Sängersache

Sängerclub Heidenheim

1902 wurde Eugen Jaekle zum Vorsitzenden des Sängerclubs Heidenheim gewählt. Unter seiner Führung erlebte der Sängerclub einen großartigen Aufschwung - zahlenmäßig und künstlerisch. Die Schar der Aktiven kletterte auf 95 Mann, ein Frauenchor wurde gegründet.
1911 legte Jaekle den Vorsitz nieder und wurde zum Ehrenvorstand ernannt.

 

Präsident des Schwäbischen Sängerbundes

Eugen Jaekle, der selbst aktiver Sänger war, zog sich damit nicht zurück. Eugen Jaekle war ein begabter Redner und als solcher im weiten Schwäbischen Sängerbund sehr wohl bekannt. Es blieb nicht aus, dass Eugen Jaekle gedrängt und 1919 in der Stuttgarter Liederhalle zum Präsidenten des Schwäbischen Sängerbundes gewählt wurde. Der Brenztäler hatte beim Neuanfang der Sängerbewegung nach dem Ersten Weltkrieg viel Geschick. Der Schwäbische Sängerbund wuchs von 383 Gesangvereinen mit 18.000 Sängerinnen und Sänger auf 1.000 Vereine mit 46.000 Aktiven im Jahr 1925.

Den Nazis wurde Eugen Jaekle unheimlich, schließlich verhinderte er 1933 mit wortgewaltiger Bescheidenheit die besondere Einflussnahme der NSDAP. Bei der Bundesversammlung 1934 in Biberach überließ Eugen Jaekle sein Amt dem damaligen Innenminister Dr. J. Schmidt.

Viele bedeutende Gesangvereine im SSB ernannten Eugen Jaekle zu ihrem Ehrenmitglied.

Auch nach seinem Abschied 1935 aus dem Amt des Oberbürgermeisters besuchten ihn immer wieder Gesangvereine in Heidenheim und erfreuten den Grandsegnieur des Schwäbischen Chorgesangs mit einem Ständchen.


Quelle: Festschrift 100 Jahre Eugen-Jaekle Gau 1887-1987
bearbeitet von Wolfgang Abele, 2003

 


 

 

Zur Geschichte

Am Anfang war - die Sängerbewegung im Anfang des 19. Jahrhunderts

Zu Beginn des 19.Jahrhunderts wurden nach den Napoleonischen Kriegen nach Vorbildern aus der alemannischen Schweiz die ersten Männergesangvereine aus der Taufe gehoben. Die Menschen wollten nach viel Not und Elend für eine bessere Zukunft einstehen. Wie kann das besser geschehen als im gemeinsamen Gesang und in der Pflege des Liedgutes.

Der Schwäbische Sängerbund gründete sich im Jahr 1849 auf Anstoß des Stuttgarters Dr. Otto Elben (1823-1899). Dr. Elben war auch Mitbegründer des Deutschen Sängerbundes.

Bei der Gründung des Schwäbischen Sängerbundes standen 27 Vereine Pate, darunter aus unserer Region der Sängerclub Heidenheim und die Harmonia Aalen, aus der 1889 der Liederkranz Aalen wurde.

 

Die Gründung des Ostgaues - 1887

Auf Initiative des Sängerclubs Heidenheim trafen sich die Gesangvereine aus den Oberämtern (heute vergleichbar mit Landratsämtern) Aalen, Ellwangen, Heidenheim und Neresheim am Sonntag, 6. November 1887 im Aalener Gasthaus "Drei Könige" um den Ostgau aus der Taufe zu heben.

LiederfestVorsitzender und Gau-Dirigent

Man war, wie es unter Sängern üblich ist, schnell einig und wählte den Heidenheimer Fabrikanten Ebbinghaus zu ihrem Vorsitzenden und den Sängerclub-Dirigenten Griesinger zum ersten Gau-Dirigenten. Kaufmann Hinderer, ebenfalls aus Heidenheim und Vorsitzender des Sängerclubs, wurde Schriftführer. In der Hochstimmung der Gründungsversammlung wurde aus heute nicht mehr sicher erklärbaren Gründen eine Protokollführung vergessen.

Ziele des neuen Ostgaues

M.Fischer aus Ellwangen hat etwa 5 Jahre nach der Gründung die Gründungs- versammlung aus dem Kopf nachprotokolliert. In der Gründungsversammlung wurde die Förderung des Männergesangs als wichtigstes Ziel des Gaues proklamiert und festgelegt, dass alle 2-3 Jahre ein Chorfest auszurichten ist. Das erste Chorfest fand 1888 in Heidenheim in Verbindung mit dem 50. Geburtstag des Sängerclubs Heidenheim statt. Das zweite Gauliederfest stieg 1890 in Aalen, das dritte wurde am 9.7.1893 in Ellwangen gefeiert.

Die Verwaltung des Sängergaues ruft aus heutiger Sicht Schmunzeln hervor:

Mit jedem Sängerfest war auch ein Gautag verbunden. Der jeweilige Ausrichter eines Liederfestes war zugleich der "Vorort" des Ostgaues, das heißt, dieser Gesangverein hatte die Leitung im Gau. Was sich aber oftmals nur auf die Führung des Protokollbuchs und seine Aufbewahrung bis zum nächsten Fest beschränkte.

Gauliederfeste

Die Gauliederfeste gingen im einfachen Rahmen über die Bühne: Vier bis fünf Massenchöre wurden gesungen, daneben gab es Einzelauftritte der teilnehmenden Vereine. In jener Zeit nahm man es auch noch nicht so genau und fragte auch nicht danach, ob ein festteilnehmender Verein Mitglied im Gau oder im Schwäbischen Sängerbund ist. Jeder Singkreis war gleichermaßen willkommen. Es fanden also über regionale Grenzen hinweg gegenseitige Besuche bei den Liederfesten statt.

Nachwuchssorgen sind nicht erst ein Problem der Sängerbewegung unserer Tage. Auch über den Mitgliedsvereinen im Ostgau schien nicht immer die Sonne. Der Liederkranz Bopfingen gab in letzter Minute die Ausrichtung des vierten Gauliederfestes zurück, weil der Chor auf die Mannschaftsstärke eines Doppelquartetts geschrumpft war. Die Harmonia Crailsheim sprang in die Presche, nach dem der Gesangverein dem Ostgau beigetreten war. Die Crailsheimer richteten mit dem Gauliederfest gleich das 11.Liederfest des Hohenloher Gaues aus.

Die erste Satzung

Die Konsequenzen ergaben sich Monate später. Der Ostgau stand plötzlich ohne Führung und Vorstandschaft da. Dem Vorsitzenden des Sängerbundes Ellwangen, Professor Gfrörer, ist es zu verdanken, dass 1900 die Zügel an der führungslosen Kutsche straff angezogen wurden. Für 29. Juli 1900 wurde zum 5.Liederfest nach Wasseralfingen eingeladen und hier bei einem Gautag eine ausgearbeitete Satzung beschlossen.

Eine verbindliche Satzung für Gesangvereine im Gau, mit Vorsitzendem, Stellvertreter, Schriftführer und Kassierer kam erst im Jahr 1905. Festgelegt wurde, dass für das Preissingen die Gutachten nicht veröffentlicht, sondern den jeweiligen Vereinen zugeschickt wurden.

Josef Schmid1914 gehörten dem Ostgau 28 Vereine mit 1.286 Sängern an.
1925 waren es 52 Vereine mit 2.405 Choristen.
Schon 1928 wurde die Einführung einer Gau-Ehrennadel für 30 Jahre Chorgesang beschlossen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ist es in besonderem Maße das Verdienst des seinerzeitigen Gauauschussmitglieds, Fabrikant Josef Schmid aus Oberkochen, dass sich die Vereine wieder sammelten und zu neuem Leben erwachten. Schmid wurde im Jahr 1946 zum Gauvorsitzenden gewählt, er führte in der zerrissenen Nachkriegszeit die vielfach schwierigen Einigungsverhandlungen durch und erreichte, dass am 1. März 1953 unserem Gau wiederum 111 Vereine angehörten.

 

 

 

Der große Zusammenschluss - Geburtsstunde des Eugen-Jaekle-Gaues

Von "Bereinigung in den Gauen" war 1953 die Rede, als Dr. Urban, Vorsitzender des Eugen-Jaekle-Gaues und E.Ziegler, stellv. Vorsitzender des Ostgaues, zu jeweils getrennten Gautagen ihrer Sängerbünde am 1.3.1953 einluden.

Nachdem von vorneherein klar war, dass separatistische Gedanken keine Chance hatten wurde die Abstimmung über die Vereinigung der beiden Gaue vorgenommen. Am selben Tag war die Gründungsversammlung um 13.30 Uhr im Spritzenhaussaal zu Aalen.

Der seitherige Ostgau hatte in dieser historisch bedeutsamen Gründungsversammlung den Antrag eingebracht, den neuen Sängerbund nach dem unvergessenen Eugen Jaekle zu benennen. Zitat: "Diese Namensgebung stellt die Fortsetzung des seitherigen Ostgaues dar, der seit seinem Gründungsjahr 1887 dem 1849 gegründeten Schwäbischen Sängerbund angehört.

Der seitherige Ostgau hatte in dieser historisch bedeutsamen Gründungsversammlung den Antrag eingebracht, den neuen Sängerbund nach dem unvergessenen Eugen Jaekle zu benennen. Zitat: "Diese Namensgebung stellt die Fortsetzung des seitherigen Ostgaues dar, der seit seinem Gründungsjahr 1887 dem 1849 gegründeten Schwäbischen Sängerbund angehört.

Beinahe einstimmig wurde die Vereinigung des Ostgaues mit dem "Eugen-Jaekle-Gau" beschlossen. 106 Vereine mit 5.000 Sängerinnen und Sänger hatten damit ein gemeinsames Dach gefunden.

Die erste Vorstandschaft
Erster Gauvorsitzender wurde Chefarzt Dr. Scholz aus Lauchheim, erster Stellvertreter Eugen Ziegler, Heidenheim, zweiter Stellvertreter Dr. Urban (Heidenheim).

Gauschriftführer wurde Josef Abele (Hofen) Gaukassierer Karl Heinrich (Bopfingen), Erster Gau-Chormeister Wilhelm Edelmann (Aalen), Zweiter Gauchormeister Otto Spranz (Aalen).

Zum Ehrenvorsitzenden wurde Josef Schmid aus Oberkochen gewählt, weil er aus gesundheitlichen Gründen für eine weitere Vorsitzendenzeit nicht mehr zur Verfügung stand.

Die Ehrungsrichtlinien wurden ergänzt durch die Bestimmung,
dass Frauen nach 25 Jahren Singetätigkeit die Ehrennadel des Gaues bekamen. Die Männer erhalten die Nadel nach 30 Jahren.

 

Dr. Scholz
Josef Abele
Wilhelm Edelmann
Otto Spranz
Dr. Scholz, Lauchheim
Josef Abele, Hofen
Wilhelm Edelmann
Otto Spranz

 

 


Aufbruch in eine neue Zeit

 

Im Jahr 1975 fand in Rosenberg ein richtungsweisendes Gauchorfest statt. Unter der Leitung von Gauchormeister Maximilian Fischer wurde erstmals ein sinfonisches Konzert gegeben und eine Schallplattenaufnahme erstellt.

Es werden immer mehr Kinderchöre gegründet und am 20. / 21.5.1978 fand das 1. Kinderchortreffen des Eugen-Jaekle-Gaues in Burgberg statt.

Gründung des Kammerchores

Der Eugen-Jaekle-Gau gründet einen Kammerchor für interessierte, gut ausgebildete Sängerinnen und Sänger. Seinen ersten Auftritt hatte der Chor am 11.3.1979 beim Gautag in Unterschneidheim. Unter der Leitung seines Gründers, Gauchormeister Maximilian Fischer, entwickelt sich eine reiche Konzerttätigkeit im Bereich des Schwäbischen Sängerbundes und der Chor erlangt außerordentliche Beachtung.

Nachwuchsförderung

Der Eugen-Jaekle-Gau bietet zur Nachwuchsförderung erstmals einen Vize-Chorleiterkurs an. Diese Kurse richten sich an begabte und interessierte Personen, die Spaß an der Chorleitung haben. Gleichzeitig dient das Seminar zur Schaffung der Grundlagen zur Teilnahme am Hugo-Hermann-Seminar des SSB für Chorleiter.

Der Gau öffnet sich

Der Eugen-Jaekle-Gau öffnet sich immer mehr nach außen. Zu nennen sind hier das Engagement von Maximilian Fischer im Musikausschuss des Schwäbischen Sängerbundes und im Präsidium des Landesmusikrates Baden-Württemberg. Außerdem wird Maximilian Fischer ein gefragter Juror bei Chorwettbewerben, auch außerhalb des Schwäbischen Sängerbundes.

Nicht nur im Bereich der Chorleiter wird Nachwuchsarbeit betrieben. Es werden auch Führungsseminare für Funktionäre in den Vereinen eingeführt, um Hilfestellung bei der Vereinsarbeit zu leisten.

100 Jahre Eugen-Jaekle-Gau

Im Jubiläumsjahr 1987 hatte der Eugen-Jaekle-Gau 117 Mitgliedsvereine mit fast 18.000 Mitgliedern.Davon singen rund 6.000 aktiv in den Chören. Vom 24.4. bis 16.5.1987 beging der Eugen-Jaekle-Gau sein 100-jähriges Jubiläum. Viele Chöre präsentierten in Aalen ein imposantes Fest rund um den Gesang.

Eugen-Jaekle-Gau-Nachrichten erstmals erschienen

Im Frühjahr 1988 erschienen erstmals die "Eugen-Jaekle-Gau-Nachrichten", eine Zeitschrift für Sängerinnen und Sänger im Eugen-Jaekle-Gau. Der damalige Gauvorsitzende Karl Troßbach schrieb hierzu: "Das Blatt soll ein Sprachrohr für die Vereinsarbeit im Eugen-Jaekle-Gau sein, das dort ansetzt, wo sich andere Publikationsmöglichkeiten erschöpfen." Große Verdienste um die Einführung, Betreuung und redaktionelle Gestaltung dieser Verbandszeitung hat sich der damalige Gaugeschäftsführer, Willy Kieser(Steinheim) erworben.

In der Zwischenzeit erscheinen die EJG-Nachrichten regelmäßig zweimal im Jahr. Die Zeitung hat sich zu einem modernen Informationsmedium für Vereine, Sängerinnen und Sänger, sowie für Chorleiter im Eugen-Jaekle-Gau entwickelt. Die Auflage beträgt regelmäßig 1.000 Exemplare.

Chorwettbewerbe

Im Jahr 1989 fand der erste Chorwettbewerb innerhalb des  Eugen-Jaekle-Gaues in Unterrombach statt. In Anlehnung an die Kriterien des Chorwettbewerbs des Schwäbischen Sängerbundes wurden die teilnehmenden Chöre bewertet. Der Chorwettbewerb wurde im Jahr 1996 in Herbrechtingen nochmals iniziiert.

Gliederung in 4 Bezirke

Nach dem 100-jährigen Jubiläum, das zusammen mit dem 25. Gauchorfest in Aalen im Rahmen zahlreicher Konzerte und geprägt von großer Musikalität gefeiert wurde, hat 1988 der Heidenheimer Teilort Schnaitheim zum Gautag geladen. Nach der Satzungsänderung des Vorjahres hat sich die Einteilung des Gaues in 4 Bezirke (Heidenheim, Aalen, Bopfingen und Ellwangen) bewährt.

Nach nur zweijähriger Tätigkeit konnte Karl Troßbach 1988 sein Amt als Gauvorsitzender aus beruflichen Gründen nicht mehr weiterführen. Die zweiten Gauvorsitzenden, Willy Kieser(Steinheim) und Wieland Scholz ( Lauchheim ) übernahmen die Last der Vorstandsarbeit, bis Dr. Karl Buschhoff am 12.März 1989 auf dem Gautag in Aalen-Ebnat in dieses Amt gewählt wurde. Bis 2010 führte er den Eugen-Jaekle-Gau mit großer Hingabe und Umsicht. Er entwickelte immer wieder neue Ideen und führte den Eugen-Jaekle-Gau von Erfolg zu Erfolg. Seit 2010 ist nun Jutta Mack die Vorsitzende des Eugen-Jaekle-Gaus. Die frühere stellvertrendende Vorsitzende und Geschäftsführerin des Eugen-Jaekle-Gaus führte den Chorverband 2012, zum 125-jährigen Bestehen, durch ein rund um gelungenes Jubiläumsjahr.
 
Eigenständige Chorjugend gegründet

Der Jugend gehört die Zukunft - das gilt auch für den Eugen-Jaekle-Gau. Getreu diesem Motto wurde die Jugendarbeit im Gau gezielt gestärkt und ausgebaut. Gei der Gauversammlung in Neuler 1987 wurde die Stelle des Jugendmusikreferenten umgewandelt in den "Jugendchorleiter" des Gaues. Neu eingeführt wurde der "Gaujugendreferent".

Die "Chorjugend" im Gau wurde am 3. März 1990 im Sängerheim Aalen-Hofherrnweiler gegründet und von der Gauversammlung in Rosenberg bestätigt.
Man gab sich eine Jugendordnung, die in der Gauordnung verankert wurde. Bei der Gründungsversammlung wurden Hermann Sorg (Hohenberg) als erster, und Karl Rinn (Unterschneidheim) als zweiter Vorsitzender der Chorjugend im Gau gewählt. Gleichzeitig wurde Hermann Sorg mit der Aufgabe des Gaujugendreferenten betraut.

Schwerpunkte der Jugendarbeit im Gau sind die Fortbildung der Jugendleiter und Chorleiter durch Wochenendseminare, Beratung und Hilfe der Vereinsverantwortlichen bei der Gründung von Kinder- und Jugendchören sowie die Durchführung von Kinder- und Jugendchortreffen.

Diese verstärkte Jugendarbeit hat Früchte getragen. Im Jahr 1993 gab es 22 Jugend- und Kinderchöre im Eugen-Jaekle-Gau mit rund 650 aktiven Buben und Mädchen.

Chorfest in Köln 1992

Herausragendes Ereignis im Jahr 1992 war im Mai das Chorfest des Deutschen Sängerbundes in Köln. Über 1.000 Sängerinnen und Sänger aus dem Eugen-Jaekle-Gau nahmen daran teil. Schon die Fahrt im Sonderzug war ein großes Gemeinschaftserlebnis, das sich bei den Veranstaltungen in Köln noch steigerte. Für die vielen Zuhörer und die Mitwirkenden wurde das Sonderkonzert des Eugen-Jaekle-Gaues zum großen Erlebnis.

Gauchortage 1993

Vom 24.4. - 16.5.1993 fanden die Gauchortage statt. Die vier Bezirke präsentierten sich in getrennten Konzerten von ihrer besten Seite. Die zentrale Veranstaltung fand am 16.Mai 1993 in Essingen statt.

1994 - Dr. Karl Buschhoff im Präsidium des SSB

Bei der Bundesversammlung des Schwäbischen Sängerbundes in Wildbad am 8.5. 1994 wird Gauvorsitzender Dr. Karl Buschhoff erstmals in das Präsidium gewählt.

1. Chorwochenende des Eugen-Jaekle-Gaues

Zum ersten Mal trafen sich Sängerinnen und Sänger verschiedener Chöre zu einem Probenwochenende, das der Eugen-Jaekle-Gau in Wolframseschenbach organisiert hatte. Unter der Leitung von Gauchormeister Maximilian Fischer wurde an zwei Tagen intensiv gearbeitet und Literatur einstudiert, die dann am Ende des 2-tägigen Workshops in Form eines Konzerts aufgeführt wurde.

Die Begeisterung bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern war so groß, dass inzwischen jährlich dieses Chorwochendende mit großem Erfolg veranstaltet wird.

Gauchortage 1998

Die Gauchortage 1998 fanden am 18. Oktober ihren krönenden Abschluss mit der zentralen Veranstaltung in Hüttlingen. Im Kultur- und Sportzentrum Limeshalle fanden die Sängerinnen und Sänger hervorragende Bedingungen vor.

150 Jahre Schwäbischer Sängerbund - Chorfest in Ulm - 1999

Die Chöre des EJG präsentierten sich in Ulm mit zahlreichen Einzelauftritten im Freien, in Sälen und Hallen.
Hauptereignis war die große Gauchorfeier - zusammen mit dem Kochergau - in der Donauhalle. Leitung: GC Richard Vogelmann

Willy Kieser
Dr. Karl Buschhoff
Hermann Sorg
Karl Rinn

 

Der Eugen-Jaekle-Gau heute

Gauvorsitzender Dr. Karl Busschhoff begrüßt die Gäste ! 1999 - Der Eugen-Jaekle-Gau und die EDV / Internet

Als erster Gau im SSB schafft der Eugen-Jaekle-Gau im Jahr 1999 das Amt des EDV-Beauftragten und richtet eine EDV-Servicestelle ein ( Wolfgang Abele ). Gauvereine können Infos, Hilfestellungen und ein Vereinsverwaltungsprogramm (Toolsi) einsetzen, das von der Servicestelle supportet wird.

Der Eugen-Jaekle-Gau stellt erstmals seine Internet-Präsenz vor.
   
Gauvorsitzender Dr. Karl Busschhoff begrüßt die Gäste !
Konzert des Eugen-Jaekle-Gaues beim Chorfest
in Berlin, Gendarmenmarkt, 20.6.2003
19. - 22.6 2003 Chorfest des Deutschen Sängerbundes in Berlin

Mit über 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, davon ca. 800 Sängerinnen und Sänger war der Eugen-Jaekle-Gau in Berlin vertreten. Er war damit die größte zusammengehörige Gruppe aus dem gesamten Bundesgebiet beim Chorfest. Höhepunkt war die Gauchorfeier auf dem Genarmenmarkt bei dem 800 Stimmen unter der Leitung von Richard Vogelmann, Lothar Papert, Roswitha Maul und Kaspar Grimminger ein beeindruckendes Konzert gaben. Zahlreiche Vereine beteiligten sich auch mit Einzelkonzerten im Freien und in den Sälen. Eine gelungene Präsentation des Eugen-Jaekle-Gaues in Berlin.
   
Konzert Eugen-Jaekle-Gau
Gauchortage 2005
16. / 17. Juli 2005 Gauchortage auf Schloss Ellwangen

Mit einem neuen Konzept feierte der Eugen-Jaekle-Gau seine Gauchortage 2005. Konzentriert auf die weiträumige Anlage des Schlosses Ellwangen erfüllten am 16. und 17. Juli 2005 Kinderchöre, Junge Chöre, Gemischte, Frauen- und Männerchöre das schöne Geviert des Schlosshofes mit pulsierendem Leben und spulten ein Feuerwerk des Chorgesangs ab. 1500 Mitwirkende und die gleiche Anzahl von Zuhörern erfreuten sich an dem abwechslungsreichen, chorischen Programm, das ohne Pause an den verschiedenen Aufführungsorten geboten wurde. Bei herrlichstem Wetter erfüllte eine fröhliche Stimmung das ganze Schloss.


Nirgendwo wurde gejammert - der Eugen-Jaekle-Gau ist auf dem richtigen Weg. Der Gauvorsitzende Dr. Karl Buschhoff hatte mit seinem Team, allen voran Sieger Götz, Wolfgang Abele und Richard Vogelmann, eine glückliche Hand. Wichtig war ihm auch das Programm für die Jugend, das Petra Kempf organisiert hatte.

Eine Besucherin drückte ihre Begeisterung so aus: ‚Hoffentlich finden die nächsten Gauchortage nicht erst wieder in sieben Jahren statt'. Eine solch begeisternde Reaktion hat man bisher noch nicht erlebt. 
 
  
 
 
letzte Aktualisierung: 4.11.2005


Quellennachweis: Festschrift 100 Jahre Eugen-Jaekle-Gau 1887-1987
Festschrift Gauchortage 1993

Dr. Karl Buschhoff
bearbeitet von Wolfgang Abele